Bildungsexpertin: Lehre aufwerten

Die OECD hat in ihrem Bildungsbericht einiges Lob für das Berufsbildungssystem in Österreich. Für die Wiener Bildungspsychologin Christiane Spiel ist das der Anlass, eine Aufwertung der Lehrberufe zu fordern. Und sie will eine zielgerichtete Finanzierung von Problemschulen.

Morgenjournal, 26.6.2013

Mehr Ansehen und Flexibilität

Österreich kann stolz auf sein berufsbildendes Bildungssystem sein, das international geachtet werde. Das sagte gestern die Bildungsdirektorin der OECD, Barbara Ischinger. Wohl wahr, meint auch die Bildungspsychologin der Universität Wien Christiane Spiel, aber dann müssten Lehre und Handwerk auch mehr Wertschätzung und Ansehen gewinnen als bisher. Man könne ja auch nachher ein Studium anhängen. Das werde ohnehin künftig der Regelfall werden, meint Spiel, denn das Bild vom lebenslang selben Arbeitsplatz sei überholt, mehr Flexibilität in der Berufsbildung sowie mehr Bereitschaft zur Weiterbildung sei notwendig.

Und dass Bildung im Allgemeinen und die Schule in Speziellen die Steuerzahler in Österreich laut OECD-Studie besonders teuer kommt, sei nur dann sinnvoll, wenn das Geld zielgerichtet in Problemzonen etwa mit hohem Migrantenanteil eingesetzt wird, so Spiel.