Verdacht auf weiteren US-Geheimnisverrat

In den USA wird die nächste Affäre rund um Geheimdienste und Geheimnisverrat bekannt. Nach Wikileaks und NSA-Aufdecker Snowden wird jetzt sogar gegen einen ehemaligen stellvertretenden US-Generalstabchef ermittelt. Der pensionierte Vier-Sterne-General James Cartwright soll Details des sogenannten Stuxnet-Programms an die Medien weiter gegeben haben. Stuxnet war ein Computervirus, der die iranischen Uranzentrifugen lahm gelegt hat.

Abendjournal, 28.6.2013

Enger Vertrauter Obamas

General James Cartwright ist zwar schon in Pension - doch zuvor war er als Vizegeneralstabschef der zweitranghöchste Soldat der USA. Also wiegen die Vorwürfe des Geheimnisverrats besonders schwer.

Konkret wird er beschuldigt Informationen über die sogenannte Stuxnet Attacke im Jahr 2010 gegen das iranische Atomprogramm an die New York Times weitergegeben zu haben.
Die Zeitung hat im vergangenen Jahr in einem Artikel Details des Cyber-Angriffs enthüllt. Dass etwa auch Israel beteiligt war - über die Planung der Aktion im Weißen Haus - und das Präsident Obama den Angriff deutlich früher als ursprünglich gedacht angeordnet hat.

Bei dem Angriff ist ein Computervirus in das System der Iraner eingeschleust worden der dazu geführt hat, dass die Uranzentrifugen zu schnell gelaufen sind und damit beschädigt wurden. Diese Aktion hat das iranische Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen.

Cartwright hat als enger Vertrauter von Präsident Obama gegolten. Vor allen wichtigen Entscheidungen hätte er ihn um seine Meinung gefragt. Ob General Cartwright tatsächlich mit der New York Times gesprochen hat, steht nicht fest. Klar ist, aber das Signal der US-Justiz: Jeder Geheimnisverrat wird unerbittlich verfolgt. Auch wenn es einen hochdekorierten General betrifft.