Liebscher: "Unstimmigkeiten mit der Politik"
Der neue Hypo-Aufsichtsratsvorsitzende und Chef der "Task Force-Hypo", Klaus Liebscher, vermutet Unstimmigkeiten zwischen Hypo-Spitze und Finanzministerium über den Restrukturierungsplan als eigentliche Ursache für die Rücktritte von Johannes Ditz und nun Gottwald Kranebitter.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.7.2013
Hypo-Aufsichtsrat Klaus Liebscher im Gespräch mit Paul Schiefer
Zwist über Bad Bank
Es dürfte unterschiedliche Ansichten im strategischen Ansatz gegeben haben, so Liebscher im Ö1-Interview, "und das dürfte ein maßgeblicher Grund für den Rücktritt der beiden Herren gewesen sein." Dass Kranebitter frustriert sei, weil er jahrelang Konzepte für eine Bad Bank geschrieben habe, die aber immer abgelehnt worden seien, will Liebscher nicht beurteilen.
Was die Schaffung einer Bad Bank betrifft, ortet Liebscher Aufgeschlossenheit der politischen Stellen gegenüber einer "Abbaueinheitslösung". Man werde in den nächsten Wochen mögliche Optionen ausarbeiten, die er dann den politischen Instanzen vorlegen werde, um einen "Accord" herbeizuführen. Eine Bad Bank sei dabei eine von mehreren Optionen.
Den weiteren Geldbedarf für die Hypo will Liebscher nicht näher einschätzen. Fest stehe, dass die im Budget 700 Millionen Euro verbraucht werden müssten. Was darüber hinausgeht, das hänge von der Erstellung der Halbjahresbilanz ab bis hin zum Thema einer "Abbaueinheit", so Liebscher.