Übergewicht: WHO appelliert an Politik

Übergewicht und Adipositas - also krankhafte Fettleibigkeit - sind in der gesamten Europäischen Union auf dem Vormarsch. Schon unter Kindern ist beides besorgniserregend verbreitet. In Österreich etwa sind 24 Prozent der 14-jährigen Schulkinder betroffen - Tendenz steigend. Bei einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Wien wurde heute die Politik in die Pflicht genommen.

Abendjournal, 4.7.2013

Ruf nach Regulation

In Österreich waren 2010 nach der HBSC-Studie (health behaviour in school aged children) der Weltgesundheitsorganisation 25 Prozent der elfjährigen Buben und 17 Prozent der elfjährigen Mädchen übergewichtig. EU-weit schätzt die WHO den Anteil der übergewichtigen Kinder auf ein Drittel. Es sei an der Zeit, , die Adipositas-Epidemie mit der gleichen Entschlossenheit zu bekämpfen wie den Tabakkonsum. sagt die WHO Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanne Jakab: "Wichtig ist mehr Bewegung. Unsere Kinder sitzen zu viel vor dem Fernseher und dem Computer. Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Kinder zu stark unter dem Druck der Industrie stehen. Die Werbung redet ihnen ein, Nahrungsmittel zu essen, die viel Fett enthalten und zu salzig oder süß sind. Und die meisten Getränke, die ihnen verkauft werden, sind viel zu süß. Das müssen wir zurückschrauben. Die Industrie, aber auch die Regierungen sind gefordert, die ungesunden Anteile in der Nahrung unter Kontrolle zu bringen. Die Regierungen spielen eine große Rolle. Sie müssen so viel wie möglich regulieren."

Am Ende der Konferenz soll eine "Wiener Erklärung" stehen mit Empfehlungen für politisches Handeln zur Verhinderung von krankhaftem Übergewicht und zur Verbesserung der Qualität der Ernährung. Auch mehr Bewegung für Kinder und Jugendliche wird ein Punkt der Erklärung sein.