Berufsverbot für Abtreibungsärztin

Der Wiener Magistrat hat nun ein vorläufiges Berufsverbot gegen die umstrittene praktische Ärztin verhängt, die in ihrer Ordination Schwangerschaftsabbrüche angeboten hat und wo mehrere Frauen in den vergangenen Jahren verletzt wurden. Das Hanusch-Krankenhaus hat heute Anzeige erstattet, dort wurde eine betroffene Frau nach einem Eingriff notoperiert.

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Abendjournal, 12.07.2013

Dauerhaftes Berufsverbot nur von Ärztekammer

Nach der Anzeige ging alles ganz schnell: heute Nachmittag wurde der Ärztin der Bescheid des Magistrats zugestellt, sagt die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely von der SPÖ. Das Berufsverbot gelte, so lange das Verwaltungsstrafverfahren dauert, so Wehsely, ein dauerhaftes Berufsverbot könne nur die Ärztekammer aussprechen.

Außerdem gibt es kommende Woche eine Begehung. Dabei geht es um die hygienischen Zustände - die Praxis war deshalb schon mehrere Male vorübergehend geschlossen.

Ärztekammer erleichtert

Ein dauerhaftes Berufsverbot kann nur die Ärztekammer aussprechen. Dort läuft seit dem Frühjahr ein Verfahren, heißt es. Außerdem prüft die Staatsanwaltschaft die Strafanzeige. In der steht unter anderem: es ist besonders bedenklich, dass die schädigende Komplikation offenbar nicht erkannt worden sein dürfte. Die Frau war am 11. Juni von der praktischen Ärztin selbst ins Spital gebracht worden, sie leide unter Panikattacken, so die Ärztin. Im Krankenhaus stellte man aber schwere Verletzungen fest. Die Frau wurde notoperiert. Die Wiener Patientenanwältin hatte der Ärztekammer vorgeworfen, seit Jahren tatenlos zuzusehen, dass Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen verletzt werden. Heute Nachmittag stellt die Ärztekammer fest: man sei über die Entscheidung der MA 40 erleichtert.