Benjamin Martin, Schauspiel
Benjamin Martin, geboren 1989 im sächsichen Schlema, debütiert diese Saison am Wiener Burgtheater in Nestroys "Lumpazivagabundus". Dort ist er neben Publikumslieblingen wie Nicholas Ofczarek oder Maria Happel als "Hilaris", Sohn des Zauberers zu sehen.
27. April 2017, 15:40
Was ist Kunst?
Kunst ist ein wahnsinnig umfangreicher Begriff und eigentlich viel zu groß, um ihn über einen Kamm zu scheren. Aber ich glaube, das was alle Künste vereint, ist eine Absicht. Sei es ein Anliegen, das an ein Publikum gerichtet ist, an eine Leserschaft, an einen Betrachter oder an einen Zuhörer oder auch nur eines, das einen selber betrifft. Das was die Kunst ausmacht, ist das WARUM. Das macht sie interessant, das macht sie spannend, das macht sie lebendig.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Ich bin als Kind in der Werbung einmal auf Peter Ustinov gestoßen. Das war ein Werbespot für die EXPO 2000, mit Verona Feldbusch. Und irgendwann kannte ich den dann auswendig und bin meiner Familie damit auf die Nerven gegangen und habe dann bei jeder Gelegenheit diese Sprüche verbraten, weil ich diesen alten Herren ungeheuer komisch fand. Und ich bekam dann zum Geburtstag eine Biografie über ihn geschenkt, „Die Gabe des Lachens“. Die habe ich gelesen und danach dachte ich mir: Was der da so macht, das wär doch auch was für mich.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Kunst kommt von „sein“.
Wo würden Sie am liebsten auftreten?
Im Old Vic Theatre! Ich bin ein großer Fan vom englischen Theater und vom englischen Film. Ich liebe diese Sprache. Und so sehr ich unserer Sprache und unseren Theatern verbunden bin, aber wenn die Fee fragen würde, dann: Old Vic!
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Mit Regina Fritsch, Thomas Vinterberg, Maggie Smith und Christopher Lee. Und mit allen an ein und demselben Projekt und ganz bald, liebe gute Fee!
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
So viel Markt, dass ein Kunstprodukt eine Chance erhält.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Das verhält sich im Prinzip von Angebot und Nachfrage, was oft sehr schmerzhaft sein kann. Aber ich denke, dass Qualität immer einen Weg findet.
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Für Nahrungsmittel.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Wenn ich Glück habe, mal im Fernseher. Und dann schalte ich ganz schnell um.
Haben Sie einen Plan B?
Nein. Ich vertraue auf Plan A!
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
-
Wollen Sie die Welt verändern?
Es gibt sehr viele Dinge in der Welt, die verändert werden müssen und es gibt sehr viele Menschen die darauf warten. Inwieweit ich, mit meinem angestrebten Beruf, etwas zum Guten bewegen kann, wird sich herausstellen. Ich hoffe auf Plan A!