Alpine-Pleite: 82 Prozent haben wieder einen Job
Vier Fünftel der Alpine-Mitarbeiter haben einen neuen Job. Gestern ist die einmonatige Behaltefrist zu Ende gegangen und heute hat die Gewerkschaft Bau-Holz Bilanz gezogen. Von den insgesamt 4.905 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden 82 Prozent von anderen Firmen übernommen. Wer keinen neuen Job hat, kann sich für eine Arbeitsstiftung anmelden und dort weiterbilden oder umschulen lassen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.7.2013
Regionale Lösungen
3.919 EX-Alpine Bauarbeiter in ganz Österreich haben heute ihren ersten Arbeitstag bei einem neuen Arbeitgeber. Die Arbeitsverträge seien unterschrieben, jetzt gehe es auf den Baustellen weiter, berichtet Josef Muchitsch, Chef der Gewerkschaft Bau Holz. Weitere hundert Beschäftigte hätten in den nächsten Monate beim Masseverwalter zur Abwicklung der Insolvenz ein Dienstverhältnis.
Die meisten neuen Jobs sind durch sogenannte regionale Auffanglösungen zustande gekommen oder indem Tochterfirmen verkauft wurden. Dabei gab es einige Schwierigkeiten - denn nicht alles, was zuerst nach einer Lösung ausgeschaut hat, war dann auch eine. So ist die geplante regionale Lösung mit der Salzburger Firma Hinteregger für 550 Mitarbeiter in der Steiermark dann doch nicht zustande gekommen. Eingesprungen ist eine Online-Jobbörse, bei der Baufirmen Angebote machen konnten. Innerhalb von fünf Tagen sind auf diese Weise 488 Stellen vergeben worden. Baugewerkschaftschef Josef Muchitsch lobt ausdrücklich die klein- und mittelständischen Unternehmen, die da in die Bresche gesprungen seien.
Arbeitsstiftungen in den Ländern
Bleiben noch 886 Menschen, die noch keine neue Arbeitsstelle gefunden haben. Sie haben jetzt die Möglichkeit, in einer Arbeitsstiftung unterzukommen. In acht Bundesländern wird eine solche eingerichtet - Ausnahme ist Vorarlberg, weil es da keine Alpine-Niederlassung gibt. Die Arbeitsstiftung ist dazu gedacht, dass Menschen dort Weiterbildungen oder Umschulungsmaßnahmen bezahlt bekommen. In Salzburg etwa tragen das Land und das AMS je 900.000 Euro dazu bei. Für die Stiftung muss man sich anmelden, die Frist geht bis Ende des Jahres - möglicherweise melden sich nämlich auch Menschen, die zwar jetzt einen Job gefunden haben, dort aber nicht bleiben können oder wollen. Das Konjunkturpaket, das die Regierung nach der Alpine-Pleite recht schnell geschnürt hat, bedeute insgesamt zumindest eine leichte Entlastung für die Bauwirtschaft und ein "Licht" für das nächste Jahr, sagt Josef Muchitsch, Chef der Baugewerkschaft und SPÖ-Nationalratsabgeordneter.