Siemens: Löscher fügt sich
Beim Siemens-Konzern in München hat sich in den letzten Tagen ein noch nie dagewesener Machtkampf abgespielt. Der Aufsichtsrat will den bisherigen Chef Peter Löscher loswerden - der hat sich laut Medienberichten aber mit allen Mitteln dagegen gewehrt, jetzt scheint sich Löscher aber in sein Schicksal zu fügen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 26.7.2013
Peter Löscher sagt, es gehe ihm nur um das Wohl von Siemens und der 370tausend Mitarbeiter. Und ein Konzernsprecher dementiert, dass Löscher angeblich nur gehen wollte, wenn auch Aufsichtsratschef Gerhard Cromme geht. Der soll nämlich die Ablöse von Peter Löscher eingefädelt haben, obwohl er Löscher vor sechs Jahren selbst geholt hat.
Der Abgang von Peter Löscher soll offiziell übermorgen über die Bühne gehen. Trotzdem gibt es einige bei Siemens, die damit nicht glücklich sind...
Ja, vor allem die Art und Weise, wie Peter Löscher hinausgedrängt worden ist, kommt nicht gut an, und gleich drei Aufsichtsräte haben das offen angesprochen, einer davon ist der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Da ist von einer Nacht-und Nebel-Aktion, und sogar von einem Putsch die Rede. Trotzdem ist die Mehrheit der Aufsichtsräte für eine Ablöse von Peter Löscher.
Und wie hat sich der Aktienkurs von Siemens heute entwickelt?
Zuerst sehr positiv, mit einem Plus von über 2 Prozent. Wahrscheinlich wird ja Finanzchef Joe Kaeser jetzt das Ruder übernehmen. Und dem trauen viele Investoren zu, die Probleme bei Siemens in den Griff zu bekommen. Doch die gute Stimmung hat nicht lange gehalten - am Nachmittag ist der Kursgewinn bei Siemens wieder dahingeschmolzen.