Hochwasser-Bilanz: 900 Mio. Euro Schaden

8. April 2017, 21:58

Bis zu 22 Mio. Euro aus Brüssel

Diese Schadenshöhe von 900 Millionen Euro wird Österreich auch nach Brüssel melden. Das ist das Ergebnis der Erhebungen der Schadenskommissionen in den Gemeinden, die ihrerseits die festgestellten Schäden an die Länder übermittelt haben. Das Innenministerium wiederum bündelt diese Meldungen aus den Ländern und gibt sie an den EU-Solidaritätsfonds weiter. Dieser erstattet dann einen kleinen Teil - konkret 2,5 Prozent des eingemeldeten Schadens - an die betroffenen Länder zurück. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erwartet einen Betrag von 20 bis 22 Millionen Euro. In Brüssel würden derzeit die Erfüllung der formalen Kriterien und die Nachvollziehbarkeit geprüft.

Geld noch heuer

In den nächsten Tagen soll der Antrag fertig sein. Bis 10. August haben die Länder Zeit, in Brüssel einen entsprechenden Hilfsantrag zu stellen. Deutschland beispielsweise hat den Antrag bereits gestellt und einen Gesamtschaden von über acht Milliarden Euro nach Brüssel gemeldet. Der zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn hatte zuletzt eine raschere Auszahlung der Hilfsgelder in Aussicht gestellt - konkret innerhalb von zwei bis drei Monaten, anstatt wie bisher erst nach rund einem Jahr. Innenministerin Mikl-Leitner rechnet jedenfalls mit dem Eintreffen noch heuer.

Lektion gelernt

Die Schäden, die das Hochwasser im Juni angerichtet hat, fallen damit doch deutlich geringer aus als jene beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002. Damals betrug der Gesamtschaden 2,9 Milliarden Euro und lag damit um immerhin zwei Milliarden über der jetzigen Schadenssumme. Laut EU-Regionalkommissar Hahn hätten die Länder - so auch Österreich - ihre Lektion aus dem Jahrhunderthochwasser 2002 gelernt und entsprechende Schutzmaßnahmen ausgebaut.