Kaeser zum Siemens-Chef bestellt

Seit Mittag hat Siemens einen neuen Chef, der in den vergangenen Tagen öffentlich ausgetragene Machtkampf ist beendet. Der Aufsichtsrat hat einstimmig beschlossen: Peter Löscher muss gehen, Finanzvorstand Joe Kaeser übernimmt seinen Job. Am Nachmittag hat der 56 Jahre alte Kaeser in der Konzernzentrale in München erklärt, wie er sich die Zukunft von Siemens vorstellt.

Abendjournal, 31.7.2013

"Stabilität wiederherstellen"

Routiniert, selbstbewusst und gut gelaunt absolviert Joe Kaeser seinen ersten Medienauftritt als Vorstandschef. Er braucht nicht lange, um zum Ernst der Lage zu kommen. Siemens sei kein Sanierungsfall, sagt der 56 Jahre alte Betriebswirt aus dem Bayrischen Wald.

Es brauche keinen Neuanfang sondern eine Weiterentwicklung. Kaeser ist bemüht positive Signale an die Mitarbeiter zu senden. So spricht er von Ruhe und Stabilität, die es wiederherzustellen gelte.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger Peter Löscher will Kaeser nur wenig ändern, sechs Punkte würden für ihn eine zentrale Rolle spielen. Etwa Kundennähe, Innovation, Qualität, Ingenieurskunst, Zuverlässigkeit und solide Finanzen, so Kaeser.

Teure Vertragsauflösung

Peter Löscher wird noch heute die Konzernspitze verlassen. Die vorzeitige Vertragsauflösung dürfte Siemens an die 15 Millionen Euro kosten. Zu seinem Ausscheiden äußert sich Löscher nur schriftlich. Seinen Kurs bezeichnet er als erfolgreich, es habe aber keine vertrauensvolle Basis mehr für seine Arbeit gegeben. Als Leiter der Stiftung bleibt er dem Unternehmen erhalten.

Übersicht

  • Industrie