Berlusconi-Urteil: Freude und Ärger

8. April 2017, 21:58

"Doch noch Gerechtigkeit"

Da knallen die Sektkorken. „Es ist vorbei - endlich ist er Verurteilt.“ Diese Szenen haben sich gestern Abend vor dem Kassationsgericht in Rom abgespielt. Viele können es nicht glauben, dass sie diesen Tag noch erleben dürfen. Der Mann aus Teflon - Silvio Berlusconi - doch noch rechtskräftig verurteilt.

Giovanni - einer von jenen, die hier gewartet haben, bringen das auf den Punkt was sich wohl viele Italiener denken: Schlussendlich gibt es doch noch ein wenig Gerechtigkeit.

"Skandal"

Es ist aber falsch zu glauben, ganz Italien feiert. Noch immer hat Silvio Berlusconi viele Anhänger. Einige davon haben sich noch in der Nacht vor seinem Palast in Rom versammelt, um für ihn zu demonstrieren: „Ich denke das ist ein unglaublicher Skandal. Das was da passiert ist, ist ein Putsch der Justiz. Wenn es dabei bleibt dann werden wir harte Reaktionen setzen.“

Ex-Cavaliere empört

Auch Berlusconi selbst gibt sich kampfbereit: Er werde weiter um die Mehrheit kämpfen um eine Justizreform durchsetzen zu können, sagt er am Abend in einer Videobotschaft. Aber auch im Selbstmitleid suhlt er sich ein wenig: „Ist das also die Art wie Italien jene Bürger ehrt, die ihre Leben für das Land gegeben haben. Ist das das Italien das wir lieben. Ist das das Italien das wir wollen?“

Einfacher wird es jetzt sicher nicht, das Land zu regieren. Diese Dame sieht harte Zeiten auf Italien zukommen: „Also politisch gesehen sind wir jetzt in einer schwierigen Situation.“

Für ordentlich Diskussionsstoff in Italien ist jedenfalls auch in Zukunft gesorgt. Denn auf Silvio Berlusconi warten weitere Prozesse und Urteile. Zwei Mal im Fall Ruby, einmal geht es dann noch um sein Medienimperium und dann auch noch um Bestechung eines Abgeordneten.