Fukushima: Alarm um verseuchtes Grundwasser
Die japanische Atomaufsichtsbehörde schlägt Alarm: Der Spiegel des radioaktiv verseuchten Grundwassers unter dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima steigt weiter und wird wahrscheinlich in den Pazifik gelangen. Nach der Reaktorkatastrophe vor zweieinhalb Jahren hat die Regierung der Betreiberfirma Tepco erlaubt, als Notfallmaßnahme zehntausende Tonnen radioaktives Wasser ins Meer zu kippen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.8.2013
Kritk an Betreiberfirma
Es sei eine echte Notfallsituation, warnt die nationale Atomaufsichtsbehörde. Das radioaktiv verseuchte Grundwasser am Atomkraftwerk Fukushima habe offenbar eine unterirdische Barriere überwunden und werde wahrscheinlich ins Meer laufen. Der Wasserspiegel steige weiter in Richtung Oberfläche, dort angekommen werde das kontaminierte Wasser sehr schnell herausfließen, so die Atomaufsichtsbehörde.
Und sie spart nicht mit Kritik an der Betreiberfirma: Tepco sei unfähig, mit der Situation fertig zu werden, es fehle überhaupt das Bewusstsein für die Gefahr, erklärt ein Vertreter der Behörde. Pläne, das Grundwasser abzupumpen, sind demnach von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil Tepco offenbar nicht weiß, wohin damit. Die Kapazität der dafür vorgesehenen Speicher ist erschöpft, sie sind bereits zu 85 Prozent gefüllt.
Die Betreiberfirma selbst beschwichtigt, man wolle jetzt täglich 100 Tonnen Grundwasser abpumpen und darüber hinaus alles tun, um ein Auslaufen des verseuchten Wassers in die nahe gelegene Bucht zu verhindern. Keine guten Nachrichten für Ministerpräsident Shinzo Abe, er will die Katastrophe von Fukushima vergessen und die Atomkraftwerke bald wieder hochfahren.