"Im Journal zu Gast"
Strache nennt Koalitions-Bedingungen
Der Spitzenkandidat abgelichtet in Badehose, Plakate mit religiösen Begriffen - das ist derzeit der Wahlkampf der FPÖ und von Heinz-Christian Strache. Kein Ausländerwahlkampf light, versichert Strache und er bestreitet auch, dass er sich mit Stronach um Protestwähler matcht. Aber für nach der Wahl stellt er bereits Koalitionsbedingungen.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 21.8.2013
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "Im Journal zu Gast" bei Klaus Webhofer
(c) Pfarrhofer, APA
"Nichts zu verstecken"
Das fotografische "Badehosen-Duell" mit Konkurrent Frank Stronach ist nach Darstellung Straches gar keines, sondern ganz normal und natürlich, dass man mit einer Badehose in einem See schwimmen geht. "Da habe ich nichts zu verstecken", so Strache.
Strache bestreitet auch, dass das Team Stronach der FPÖ Wählerstimmen abwirbt, es gebe lediglich einen Stimmenaustausch mit dem BZÖ, deren Mandatare zu Stronach gewechselt seien. Die FPÖ habe hingegen seit der letzten Nationalratswahl 2008 zugelegt und setze sich als Ziel, bei der Wahl Ende September die 20-Prozent-Marke zu überspringen.
Keine theologische Debatte
Strache verteidigt die FPÖ-Wahlwerbelinie, die ihre eigene Interpretation der "Nächstenliebe" in den Mittelpunkt stellt: "Es geht uns um den Wert an sich, und das ist ein allgemein menschlicher, wo keiner ein Deutungsmonopol darauf hat." Man führe auch keine theologische Debatte, das überlasse man den Experten.
Abseits vom aktuellen Wahlkampf bastelt Strache an internationalen Kooperationen. Gestern traf er in Wien den Chef der niederländischen Rechtspopulisten, Geert Wilders, um eine Zusammenarbeit mit dessen "Partei der Freiheit" zu besprechen, wie Strache heute bestätigte. Ziel sei eine Europäische Zusammenarbeit "patriotischer freiheitsliebender Parteien" unter anderem mit Flaamsbelang, Lega Nord und auch Marine Le Pen in Frankreich.
Gegen Vermögenssteuern
Teil der Wahlkampfforderungen ist es für Strache auch, die EU-Beiträge Österreichs zu halbieren, wie das Großbritannien bereits gelungen sei. Weiters brauche es Verwaltungsreformen. Was Steuern betrifft, ist Strache gegen klassische Vermögenssteuern, das sei "Enteignung" und "Marxismus". Hingegen wendet er sich gegen die Begünstigungen großer Konzerne durch Gruppenbesteuerung und Stiftungssteuern.
Bedingungen für Regierungszusammenarbeit
"Rot-Schwarz-Grün" sei längst in Vorbereitung, ist sich Strache sicher. Sollte er aber SPÖ oder ÖVP überholen können, dann müsse die Frage neu gestellt werden, und dafür habe er klare Ansagen: "Regieren ist nur sinnvoll, wenn die freiheitlichen Vorstellungen umgesetzt werden: Stopp der EU- und ESM-Schuldenunion, sofortige Steuerentlastung für die Arbeitnehmer und den Mittelstand, Inflationsausgleich für Familien, Pflegebedürftige und Pensionisten, und den Asylbetrug beenden, Kriminalität entschlossen bekämpfen".