Hypo-Verlust noch höher?

Für heute wird die Halbjahresbilanz der notverstaatlichten Hypo Alpe Adria Bank erwartet. Gestern hat sich der Aufsichtsrat mit den Zahlen beschäftigt, und der Verlust dürfte noch höher sein als erwartet.

Morgenjournal, 28.8.2013

Falsche Zinsen in Italien

Die Zahlen sind alles andere als erfreulich, soviel ist klar. Im Budget der Republik sind 700 Millionen Euro Steuergeld für die Hypo vorgesehen - der Verlust für das erste Halbjahr ist aber sicher höher. Nach Informationen der Tageszeitung "Der Standard" soll der Verlust sogar mehr als 800 Millionen Euro betragen. Allein die Italien-Tochter ist demnach mit einem dreistelligen Millionenbetrag im Minus. Hintergrund sind hohe Abschreibungen, weil Kunden offenbar falsche Zinsen berechnet worden sind.

Um die Eigenkapital-Vorschriften für Banken zu erfüllen, dürfte die 700 Millionen-Kapitalspritze des Bundes vorerst reichen. Allerdings muss die EU diese neuerliche staatliche Beihilfe noch genehmigen. Die Bankaufsicht wirft daher ein strenges Auge auf die Hypo: Die Nationalbank hat das Institut Anfang August auf Krisenmodus gestellt. Das bedeutet, dass die Hypo-Banker seither täglich aktuelle Zahlen vorlegen müssen, damit der Zustand der Bank permanent geprüft werden kann.

Dass die Hypo noch weiteres Steuergeld brauchen wird, ist sicher, aber wie viel Geld gebraucht wird, hängt auch davon ab, ob die EU-Kommission grünes Licht für den Sanierungsplan gibt. Und die Entscheidung darüber wird für den Spätherbst erwartet - als erst nach der Nationalratswahl.