Datenbank: Inseln der Welt erfasst

Noch nie zuvor wusste man besser über die rund 18.000 Meeresinseln der Erde Bescheid: deutsche Wissenschaftler der Universität Göttingen haben sie jetzt alle genauestens vermessen, katalogisiert und die bisher umfassendste Universitätsstudie über das Klima und die geografische Beschaffenheit der Meeresinseln erstellt.

18.000 Inseln weltweit

Es leben zwar weltweit 500 Millionen Menschen auf Inseln, dennoch gab es bis heute keine umfassende Datenbank über die ökologischen und geografischen Bedingungen auf Meeresinseln. Studienleiter Biologe Holger Kreft: "Zum Beispiel wissen wir jetzt mit relativ großer Genauigkeit, wie viel Inseln es überhaupt gibt mit einer Größe von mehr als einem Quadratkilometer. Das sind etwa 18.000 weltweit. Allein diese Information war vorher nicht verfügbar."


Ab sofort gibt es auch exakte Daten über Klima-, Tier- und Pflanzenarten, die auf Meeresinseln leben. Die neuen Erkenntnisse machen eine weitere Erforschung der biologischen Vielfalt möglich. Die deutschen Wissenschaftler haben in akribischer Kleinarbeit auch Millionen von Klimadaten ausgewertet. Erstmals können sie so genau erkennen, welche Inseln vom Steigen des Meeresspiegels besonders bedroht sind.

Abendjournal, 03.9.2013

Margit Veigl

Irrtümer aufgeklärt

Geografische Daten wurden mit Hilfe eines Computerprogrammes verarbeitet. Und dabei konnten auch Irrtümer aufgeklärt werden. Kreft: "Zum Beispiel, dass Hawaii die isolierteste Insel ist. Das liest man andauernd in der Literatur. Wenn man aber genau und exakt nachrechnet, zeigt sich, dass es Inseln gibt, die sind noch einige tausend Kilometer vom Festland entfernt. Das sind konkret die Marquesas-Inseln im Pazifik. Das ist eigentlich das isolierteste Archipel weltweit."

Die großen Inseln der Karibik, aber auch jene in Südostasien und im Mittelmeer sind besonders artenreich. Zwei Fünftel der vom Aussterben bedrohten Arten sind auf Inseln heimisch. Sie können Dank der neuen Datenbank nun besser erfasst und geschützt werden.