G-20-Gipfel: Syrien "zum Abendessen"

Im russischen St. Petersburg hat der G-20-Gipfel begonnen. Das alles dominierende Thema ist der Syrien-Konflikt, obwohl er nicht offiziell auf der Tagesordnung steht. US-Präsident Obama will einen Militärschlag in Syrien, der russische Präsident Putin ist dagegen. Auch die Suche nach einer politischen Lösung des Konflikts geht weiter. Doch die Erwartungen sind gering.

Konferenzraum des G-20-Gipfels

(c) Mauder, EPA

Abendjournal, 5.9.2013

Zweiertreffen höchstens überraschend

Obama und Putin schüttelten einander vor dem Konstantinpalast bei St. Petersburg lächelnd die Hände, das war aber es aber schon an Freundlichkeiten bisher. Wegen der abgekühlten Beziehungen zwischen den Beiden ist offiziell kein Zweiertreffen am Rande des Gipfels geplant. Aber es könnte trotzdem stattfinden. Immerhin betonte Obama zuletzt, er wolle auch Putin überzeugen, das nein zu einem Militärschlag in Syrien aufzugeben.

Doch Putin machte schon zu Eröffnung des Gipfels klar, was er vom Thema Syrien hält: Zunächst gehe es um die wirklich wichtige Frage des Gipfels, nämlich um die Ankurbelung der Wirtschaft. "Aber einige Teilnehmer haben mich gebeten, Zeit und Gelegenheit zu geben, um auch andere dringende Themen der internationalen Politik zu besprechen, vor allem die Situation in Syrien." Dazu werde beim Abendessen Gelegenheit sein, so Putin.

Ringen um diplomatische Lösung

Unterdessen wird auf den G-20-Gipfel weiter um eine diplomatische Lösung des Konflikts gerungen. EU-Präsident Herman van Rompuy betonte, nur diese könne das Blutvergießen beenden. Der Syrien-Beauftragte der UNO und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, ist zum G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer nach St. Petersburg aufgebrochen. Er soll beim Zustandekommen einer geplanten Syrienkonferenz helfen. Auch arabische und internationale Organisationen sprachen sich gegen einen Militärschlag auf Syrien aus.

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