"Klartext spezial"

Stronach: "Kein Problem mit NSA"

Eher dezent und zurückhaltend gab sich Frank Stronach am Abend in der Ö1-Reihe "Klartext Spezial". Nur beim Thema Wirtschaft wurde Stronach etwas offensiver. Zur Todesstrafe sei alles gesagt, so Frank Stronach, das sei kein Thema des Team-Stronach-Parteiprogramms. Amerikanisch wird es aber bei Thema Überwachung in Österreich durch den US-Geheimdienst NSA: Stronach sagt, er habe damit kein Problem.

Morgenjournal, 10.9.2013

25 Millionen für Österreich

Frank Stronach ist offenbar überzeugt von sich und seinem Auftrag. Auch wenn er sich jetzt nicht mehr so emotional gibt, seine Botschaft klingt eindeutig: "Ich sage nur die Fakten und die Wahrheit." Der etwas herrisch wirkende Partei-Gründer versucht es konziliant: "Ich versuche immer konstruktive Kritik auszuüben." Frank Stronach will sich aber wenig sagen lassen, wenn es um Wirtschaft geht, und er verweist - wie so oft - auf all das was er Österreich gebracht habe, wirtschaftliche Impulse, Arbeitsplätze und sein soziales Engagement.

Österreich werde aber Großteils von Funktionären und Wirtschaftstreibenden bestimmt, die das nicht aus eigener Kraft geschafft haben, sondern durch Staatsaufträge reich geworden seien, so Stronach, der sein Geld, das er im Ausland verdient habe, einsetzen will, "um das korrupte System zu verändern". Er habe "25 Millionen ungefähr" ausgegeben, aber "Österreich ist mir das wert".

Der austro-kanadische Milliardär gibt zu, dass auch sein Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten gewesen sei, für die Politik sollte aber die Maxime gelten, keine Schulden mehr zu machen. Stronach regt eine "Sammelklage" gegen Politiker an, die Schulden machen.

NSA schützt Österreich

Außenpolitisch lässt Frank Stronach mit bemerkenswerten Ansichten aufhorchen. Er zeigt Sympathien für eine mögliche Militärintervention in Syrien und er vertritt offenbar eine amerikanische Meinung zum Abhörskandal des US-Geheimdienstes NSA: "Ich habe kein Problem, wenn mein Telefon abgehört wird. Ich bin transparent." Wenn ein Geheimdienst abhört und mitliest, dann geschehe das "zum Schutze für Österreich", sagt Frank Stronach auf Fragen der Ö1-Hörer und auf Nachfragen von Gabi Waldner und Hannes Aigelsreiter.

Die Antworten fallen allerdings manchmal etwas wenig präzise, aber doch indirekt aussagekräftig aus: "Ich habe einfache Antworten auf einfache Fragen."

Frage: "Was machen Sie mit Teamspielern, die sich nicht an Ihre Vorgaben halten?" Stronach: "Ich kenne keine, die sich nicht an meine Vorgaben halten."

Frage: "Wann hat Ihnen das letzte Mal jemand etwa angeschafft?" Stronach: "Die einzige Frau, die mir was anschaffen kann, ist meine Enkeltochter. Aber sie sagt das nicht als Befehl, sondern in einer Art und Weise, dass ich nicht Nein sagen kann."