NÖ: Mögliche weitere Straftaten des Amokläufers

Rund um den gestrigen Amoklauf eines 55-jährigen Niederösterreichers, der vier Menschen getötet hat, werden immer mehr Einzelheiten bekannt. Der Mann hatte in seinem Haus in Großpriel bei Melk ein ganzes Waffenarsenal. Laut Staatsanwaltschaft hat er sich in dem Haus offenbar selbst getötet. Außerdem steht der Mann im Verdacht, weitere Straftaten begangen zu haben.

Kerze und Laterne auf der nassen Straße

(c) Schlager

Abendjournal, 18.9.2013

Waffenarsenal entdeckt

Gegen Mitternacht fand die Cobra die verkohlte Leiche des 55-jährigen Mannes in einem geheimen Kellerraum, bestätigt die Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Michaela Schnell. Der Mann dürfte Feuer gelegt und sich dann selbst getötet haben. "Derzeit sieht es danach aus, dass sich der Mann durch einen Kopfschuss getötet hat", sagt Schnell.

Die heutigen Ermittlungen im Haus haben außerdem ein Waffenarsenal zu Tage gebracht – eine dreistellige Zahl an Waffen aller Art. „Es wurden zahlreiche Schusswaffen sichergestellt, und zwar ziemlich große Mengen," so Behördenleiterin Schnell. Es sei davon auszugehen, dass der Mann diese Waffen nicht alle legal erworben hat, sondern dass sie unter anderem aus vorangegangenen Straftaten stammen. Welche das sein könnten, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagt Schnell, einige Waffen könnten aber aus Einbruchsdiebstählen stammen.

Mann soll gesuchter Wilderer sein

Der Mann, der in der Nachbarschaft beliebt und als ausgesprochen hilfsbereit bekannt war, dürfte auch der gesuchte Wilderer sein, der seit Jahren Hirsche geschossen und ihnen die Häupter abgetrennt hat. Schnell: "Es steht im Raum, dass der Mann vom Jahr 2005 bis dato zahlreiche Wildereidelikte begangen haben soll. Er soll immer wieder Hirsche illegal abgeschossen haben. Des Weiteren soll er im Jahr 2011 einen Jäger mit einem Messer attackiert haben."

Wie die Polizeiaktion gestern Nacht in Annaberg so eskalieren konnte, dass dabei vier Menschen getötet wurden, ist jetzt Gegenstand polizeiinterner Ermittlungen.

Abendjournal, 18.9.2013

Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, will aus dem Vofall Lehren für die Zukunft ziehen.