Metallergewerkschaft "Jetzt sind wir dran"

Vor der ersten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen fordert der Vorsitzende der Metallergewerkschaft Pro-Ge, Rainer Wimmer, eine spürbare Erhöhung. Wimmer gibt aber zu, dass die Verhandlungen nicht einfach werden.

Morgenjournal, 20.9.2013

Wolfgang Wittmann spricht mit dem Vorsitzenden der Metallergewerkschaft Pro-Ge, Rainer Wimmmer

"Stabile Wirtschaftslage"

Der Vorsitzende der Metallergewerkschaft Pro-Ge, Rainer Wimmer, legt vor der ersten Verhandlungsrunde seine Argumente auf den Tisch. "Wir haben eine stabile Wirtschaftslage für das Jahr 2012. Vor der Krise hatten wir einen Produktionssatz von 53 Milliarden in der Metallindustrie. 2012 liegen wir fast 10 Prozent höher bei 59 Milliarden."

Wimmer fordert eine spürbare Erhöhung. "Wir haben eine Inflationsrate von 2,4 Prozent rückgerechnet die letzten 12 Monate und darauf werden wir aufsetzen." Man brauche einen Reallohnzuwachs, so Wimmer.

"Jetzt sind die Arbeitnehmer dran"

Thema der Verhandlungen werden auch flexiblere Arbeitszeiten sein. Dass die Gewerkschaft eine Flexibilisierung ablehnt, weist Wimmer zurück. Die Gewerkschaft habe im Mai ein weitreichendes Flexibilisierungsmodell vorgelegt, doch der große Fachverband FMMI habe wenig Interesse gezeigt, so der Vorsitzende der Metallergewerkschaft. "Hier ist es um längere Durchrechnungszeiträume gegangen und darum, größere Zeitvolumina aufzustellen – genau das, was die Wirtschaft fordert." Auf Überstundenzuschläge will die Gewerkschaft nicht verzichten.

Die Lohnverhandlungen im Herbst werden nicht einfach, so Wimmer. Er weist darauf hin, dass sich die Geschäftsführer und das Management ordentlich bedient hätten. "Die Manager haben sich 4,5 Prozent vergönnt." Auch die Aktionäre und die Eigentümer seien sehr ordentlich befriedigt worden - 2012 mit 1,4 Milliarden. "Jetzt sind die Arbeitnehmer dran", so Wimmer. "Wir werden dafür kämpfen, dass wir den ordentlichen Ruck auch umsetzen können."

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