Atomgespräche in Wien

Seit gestern gibt es konkrete Hoffnungen auf ein Tauwetter zwischen dem Iran und dem Westen.
Die Außenminister der USA und des Iran sind ja am Rande der UNO- Generalversammlung in New York zu ersten Gesprächen seit 34 Jahren zusammengetroffen - zu einer historische Begegnung sozusagen. Dementsprechend hoch waren heute die Erwartungen in die neue Verhandlungsrunde über das iranische Atomprogramm bei der IAEO, der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien.

Abendjournal, 27.9.2013

Gespräche als Test

Es sind die ersten Atomgespräche zwischen dem Iran und der IAEO in Wien, seit Hassan Rouhani zum neuen Präsidenten der islamischen Republik Iran gewählt worden ist. Und in der iranischen Botschaft ist ein neues Team angetreten. Der neue Botschafter Reza Nadschafi warnt vor Beginn der Verhandlungen vor allzu großem Optimismus. Es gehe zunächst nur um einen Meinungsaustausch und um einen Überblick der offenen Fragen, erklärt der neue Botschafter vorsichtig. Es ist ihm bewusst, dass der Westen die heutigen Wiener Gespräche als Test für die Bereitschaft seiner Regierung betrachtet von ihrer bisherigen starren Haltung im Atomstreit abzurücken.

Aber schon die erste Stellungnahme der IAEO nach dem Ende der Gesprächsrunde zeigt, dass es der Iran auch heute offenbar geschafft hat, seine Glaubwürdigkeit in der Weltpolitik deutlich zu erhöhen. Denn die IAEO ist voll des Lobes für ihre iranischen Gesprächspartner. Das Treffen sei sehr konstruktiv gewesen, erklärt IAEO Chef-Inspektor Herman Nackaerts. Man habe vereinbart sich am 28. Oktober neuerlich zu treffen um substantielle Diskussionen zur Lösung der offenen Fragen zu beginnen.