Österreich: Tag des Denkmals

Morgen ist der Tag des Denkmals. Österreichweit können mehr als 300 Denkmale besichtigt werden. Viele der Bauwerke sind sonst nicht zugänglich, weil sie im Privatbesitz sind. Das heurige Motto ist ein naheliegendes: "Aus Stein?"

Morgenjournal, 28.9.2013

Besucher/innen haben die Möglichkeit österreichweit mehr als 300 Denkmale zu besichtigen. Viele der Bauwerke sind sonst nicht zugänglich, weil sie im Privatbesitz sind. Das heurige Motto ist ein naheliegendes: "Aus Stein? - Fragezeichen."

Dabei ist nicht alles Stein, was eine altes Gemäuer ist. Täuschen kann man sich zum Beispiel beim sogenannten Stuckmarmor in Kirchen, sagt Barbara Neubauer, die Präsidentin des Bundesdenkmalamts.

Aber grundsätzlich besteht natürlich ein großer Teil der alten denkmalgeschützten Bauweke aus verschiedenen Steinarten. Wie man Stein bearbeitet, kann man in Linz heuer selbst ausprobieren, sagt Klaus Kohut vom oberösterreichischen Landeskonservatorat.

Wo der Stein für Bauwerke herkommt, erfahren Besucher in Tirol in der Nähe von Innsbruck. Bei einer Wanderung am Hungerburgplateau können sie ehemalige Steinbrüche besichtigen, in denen der graubrauen Baustein "Brekzie" abgebaut wurde.

Wie man ein altes Bauwerk sozusagen "lesen", also seinen Aufbau und sein Material wissenschaftlich begutachten kann, lernt man in Friesach, in Kärnten. Experten geben da ihre neuesten Erkenntnisse über den Bergfried am Petersberg weiter.

Burgen und Schlösser gehören fast in allen Bundesländern zu den Hauptattraktionen Auch in der Steiermark. Da wird der Tag des Denkmals zum ersten Mal nicht in Graz sondern auf der Burg Thalberg in der Oststeiermark eröffnet. Der romanische Burgenbau aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den am besten erhaltenen seiner Art in der Steiermark. Die Schallaburg in Niederösterreich öffnet ihre gesamte Außenanlage für Besucher und nimmt ihren neuen Terra Cotta Ofen in Betrieb. Damit sollen in Zukunft Ersatzteile für den Terrakotta-Arkadenhof aus dem 16. Jahrhundert hergestellt weden.

Im Burgenland konzentriert man sich heuer auf Schlösser, sagt Landeskonservator Peter Adam. In Vorarlberg wird gleich eine ganze Stadt unter Denkmalschutz zum Besuch angeboten, sagt Barbara Keiler, Leiterin des Landeskonservatorats in Vorarlberg - in Feldkirch sind alle Gebäude - es sind an die 200 - innerhalb der alten Stadtmauern unter Denkmalschutz.

Kleine, kuriose Skulpturen werden in Salzburg zu sehen sein, nämlich 28 Zwerge aus Stein im nach ihnen benannten "Zwerglgarten" beim Schloss Mirabell.

Denkmalpflege darf sich aber nicht nur an längst vergangene Jahrhunderte heften, fügt die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Barbara Neubauer zum Programm hinzu. Ihr ist zum Beispiel der Waschsalon im Wiener Gemeindebau Karl Marx-Hof mit dem neu angebrachten Treppenlift sehr wichtig. Barrierefreiheit und Denkmalschutz seien vereinbar, sagt Neubauer.
Der Besuch der Denkmale ist übrigens kostenlos.