"Plichtenheft Steuern"

Österreichs Steuersystem ist zu kompliziert, zu teuer, ungerecht - die Regierungen kommen und gehen, die Kritik aber bleibt. Denn seit Jahren fordern Steuerexperten eine grundlegende Reform des Steuersystems ein - also eine Entlastung des Mittelstandes, niedrigere Lohnnebenkosten und eine gerechtere Einkommensverteilung.

Mittagsjournal, 30.9.2013

Frage des Wettbewerbs

Heinz Zourek, Spitzenbeamter in der EU-Kommission und zuständig für Steuern: "Im Wesentlichen geht es darum, dass man den Faktor Arbeit entlastet, weil sonst die Bemühungen, mehr Beschäftigung zu schaffen, im Sande verlaufen." Den Standort hat auch Michael Tumpel, Vorstand des Instituts für Steuerrecht und Steuermanagement an der Universität Linz, im Auge. Derzeit besteuert Österreich Arbeit mit 40,8 Prozent - Deutschland geringer mit 37,1 Prozent. Das sei ein Wettbewerbsnachteil, so Tumpel. Eine Senkung der Lohnnebenkosten und der Besteuerung von Arbeitslöhnen würde die Konkurrenzfähigkeit verbessern.

Interessenskonflikte

Der Arbeitsauftrag scheint klar formuliert - bleibt der Interessenskonflikt als Hindernis für eine Reform. Uwe Wagschal, Ökonom und Politikwissenschafter an der Universität Freiburg: "Österreich müsste einen runden Tisch mit allen Akteuren machen. Die hohen Steuern sind ein Problem für Österreich".