EZB lässt Leitzins unverändert

In Frankfurt hat am Nachmittag die Europäische Zentralbank einmal mehr über ihren Kurs beraten. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von einem halben Prozent. Die EZB hält an der Politik des billigen Geldes fest.

Abendjournal, 2.10.2013

Die Europäische Zentralbank will die schwache Konjunktur stützen. EZB Präsident Mario Draghi sagte, die Eurozone kämpfe sich gerade langsam aus der Wirtschaftskrise, es gebe keinen Grund, etwas zu ändern. Klar ist damit, dass die Zentralbank die Finanzinstitute im Euro Raum weiterhin zu sehr günstigen Konditionen mit Geld versorgt. Kreditgeschäft sollen in Schwung kommen, Banken mehr Kapital zur Risikovorsorge aufbauen, um nicht wieder in Schieflage zu geraten - notfalls erneut mit Langfristkrediten der EZB.

Warum diese Vorsicht der Zentralbank, wenn die Wirtschaft ohnehin wieder wächst?

Sie wächst eben nicht überall in der EURO Zone und das lässt die EZB gleichsam auf Sicht fahren. Und die Bank hat ein paar Unbekannte in ihrer Berechnung. Die Lage in Griechenland und Portugal oder die jüngste Entwicklung in Italien. Und der Haushaltsnotstand in den USA löst zusätzlich Unruhe aus.

Ökonomen und Analysten haben erwartet, dass die EZB im Krisenmodus bleibt. Was heißt das für jene, die Geld anlegen und ausleihen?

Es gilt weiterhin das Motto: Schlecht für Sparer, gut für Kreditnehmer. Die Sparzinsen bleiben in fast allen Fällen unter der Inflationsrate. Per saldo ist das Sparbuch also ein Verlustgeschäft. Wer hingegen Geld aufnimmt, der ist vergleichsweise günstig unterwegs. Und ein Zinsplus in den kommenden Monaten scheint unwahrscheinlich.