Wiener Ziele zur Gesundheitsreform

Zur Gesundheitsreform gibt es in einigen Bundesländern schon gemeinsame Ziele von Politik und Krankenkasse, wie das Gesundheitsangebot besser abgestimmt werden soll. Dadurch soll geregelt werden, welchen Teil der Gesundheitsversorgung die Spitäler übernehmen und welchen die Ärzte. Der Wiener "Gesundheits-Zielsteuerungs-Vertrag" wurde heute vorgestellt. Dieser ist zwar noch nicht sehr konkret, die Richtung ist aber erkennbar.

Mittagsjournal, 8.10.2013

Gruppenpraxen statt Spital

Die Gesundheitsreform verfolgt drei große Ziele: Die Primärversorgung soll ausgebaut werden, das heißt künftig soll es einen Art Lotsen durch das Gesundheitssystem geben, etwa den Hausarzt. Zweitens soll ein "best point of service" definiert werden, das bedeutet, es wird für jeden Bereich festgelegt, wer welche Gesundheitsleistung am besten anbieten kann. Und zum dritten sollen die Menschen weniger oder weniger lang ins Spital, sagt die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Das alles mit dem Ziel, unnötige Krankenausaufenthalte zu reduzieren. Wie überhaupt die Spitäler grundsätzlich entlastet werden und niedergelassene Ärzte, Tageskliniken oder Gruppenpraxen gewisse Aufgaben übernehmen sollen. Optimal wäre eine interdisziplinäre Gruppenpraxis, sagt Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse.

Angebote definieren

Es gehe um eine besseres Angebot für die Patientinnen und Patienten, durch eine bessere Zusammenarbeit von Landespolitik und Krankenkasse. Konkret sei das schon bei der Wiener Rettung und dem Ärzte-Funkdienst geplant. Sonja Wehsely und Ingrid Reischl sagen, nun gehe es darum, für alle medizinischen Fachrichtungen klar zu definieren, welches Gesundheitsangebot vom Wem am besten zu erbringen ist. Das Gemeinsame soll künftig auch prinzipiell für die Gesundheitspolitik gelten, nicht mehr getrennt und mitunter gegeneinander, wie bisher.