Organisierte Kriminalität in der EU

Fast eine Million Menschen in der EU sind Opfer von Menschenhändlern. Das geht aus einem Bericht des EU-Parlaments hervor. Diese Menschen werden teilweise wie Sklaven verkauft und ausgebeutet, viele als Prostituierte. 3.600 Banden sind in der EU aktiv. Österreich gilt als Transit-Land: Bei uns landen Opfer von Menschenhändlern und werden zur Arbeit gezwungen.

Abendjournal, 14.10.2013

Ausnutzung von Opfern soll bestraft werden

Die Wirtschaftskrise sorgt in Ost- und Südosteuropa für mehr Armut und damit auch für mehr Opfer von Menschenhandel. Rund 880.000 sind es laut dem sogenannten Crim-Ausschuss des EU-Parlaments - ausgebeutet durch Zwangsprostitution, Schwarzarbeit oder als Räuber und Diebe. Auch in Österreich, sagt Andreas Holzer, Bereichsleiter im Bundeskriminalamt:
"Aufgrund der Balkanroute liegen unsere Prioritäten im Bereich Menschenhandel, Drogenhandel und Eigentumskriminalität." Die Bekämpfung in diesen Bereichen der organisierten Kriminalität sei nur durch Polizei-Zusammenarbeit mit Oststaaten möglich, denn: "Die Hintermänner schicken ihre Soldaten, so wird das genannt, nach Österreich und Deutschland, wo dann auch Raubüberfälle durchgeführt werden." Daher werden etwa Ergebnisse von Abhörungen und Observationen möglichst rasch an die Polizei in Balkanstaaten oder ehemalige GUS-Staaten weitergegeben.

Der Crim-Ausschuss des EU-Parlaments setzt auf gesetzliche Maßnahmen, so sollen unter anderem die Freier von Zwangsprostituierten strafbar werden, sagt der EU-Abgeordnete Herbert Pirker: "Die Forderung des Ausschusses ist, dass man die Nutzung von Dienstleistungen von Opfern des Menschenhandels unter Strafe stellt: Von Prostitution, im Bereich der illegalen Arbeit, in der Gastronomie,..“ Strafbar wären die Nutzer der Zwangsarbeit, wenn sie von der Ausbeutung wissen. Die Strafandrohung soll der Abschreckung dienen.

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