Noch immer kein Grab für NS-Verbrecher Priebke

Für den kürzlich gestorbenen Nazi-Kriegsverbrecher Erich Priebke gibt es nach wie vor kein Grab. Eine private Trauerfeier in einer Kapelle der erzkatholischen Piusbrüderschaft in der Nähe von Rom endete gestern in einer Schlägerei zwischen Rechtsextremisten uns Gegendemonstranten.

Abendjournal, 16.10.2013

Berlin fühlt sich nicht zuständig

So hatten es alle befürchtet, und so ist es gekommen. Neonazis marschierten auf, Antifaschisten protestierten, die Polizei ging dazwischen. Die Piusbrüder von Albano Laziale mussten die Totenmesse für Priebke abbrechen. "Deutschland will ihn nicht, Argentinien nicht, Rom nicht - wir schon gar nicht!" empören sich Bewohnerinnen von Albano.

Noch in der Nacht wurde der Sarg wieder nach Rom gebracht, wo er jetzt auf einem Militärflughafen steht. Italien macht Druck auf Deutschland, Priebke zu nehmen. Doch Berlin hält Italien für zuständig, weil Priebke hier verstorben ist. Die Angst bei allen ist, dass ein Grab für den Kriegsverbrecher zum Pilgerort für Neonazis werden könnte.

Priebke hat nie bereut

Als SS-Offizier war Priebke 1944 an einem der größten Kriegsverbrechen der Deutschen in Italien beteiligt: In den Ardeatinischen Höhlen bei Rom erschoss ein SS-Kommando 335 Zivilisten. Priebke hat seine Vergangenheit nir bereut.