NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke tot

Der Nazi-Kriegsverbrecher Erich Priebke ist heute in Rom gestorben. Er wurde 100 Jahre alt. Priebke war im Zweiten Weltkrieg SS-Hauptsturmführer und war an einem Massaker in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom beteiligt. Erst Jahrzehnte nach dem Krieg, vor 15 Jahren, ist er vor Gericht gestellt und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Abendjournal, 11.10.2013

Erich Priebke war an einem der größten Kriegsverbrechen der Deutschen in Italien beteiligt. 1944 im März zünden Partisanen in der Via Rasella in Rom eine Bombe. Sie zerreißt 33 deutsche Soldaten. Als Vergeltung erschießt die SS tags darauf zehnmal so viele italienische Zivilisten. Priebke führte die Liste. Das jüngste Opfer war 14, das älteste 74. Gefesselt, kniend wurden sie mit Genickschuss exekutiert.

Nach dem Krieg blieb Priebke 50 Jahre lang verschwunden, bis ihn ein Fernsehteam in der argentinischen Stadt Bariloche entdeckte, wo er unbehelligt gelebt hatte.

1995 wurde Priebke nach Italien überstellt, zuerst freigesprochen und erst 1998 von einem Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt, die von Beginn an Hausarrest war. Er bezeichnete den Prozess als jüdische Inszenierung und berief sich auf seine Soldatenpflicht.