Clara Luzia

Heute Abend ist die Singer-Songwriterin Clara Luzia gemeinsam mit ihrer Band im ORF RadioKulturhaus zu Gast. Seit 2006 ist sie als Solokünstlerin unterwegs, bekannt für ihre eingehenden Melodien und ihre zarte Stimme, die oft als fragil und zerbrechlich bezeichnet wird.

  • Clara Luzia mit Band im Proberaum

    (c) Hoffmann, ORF

  • Clara Luzia

    (c) Hoffmann, ORF

  • Schlagzeugerin

    (c) Hoffmann, ORF

  • Keyboarder

    (c) Hoffmann, ORF

  • Cellospielerin

    (c) Hoffmann, ORF

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Ihre Platten nimmt Clara Luzia im eigenen Label Asinella Records auf, zuletzt erschien dort im Frühjahr das Album "We are Fish".

Kulturjournal, 17.10.2013

Heute Abend ist die Singer-Songwriterin Clara Luzia gemeinsam mit ihrer Band im ORF Radiokulturhaus zu Gast. Seit 2006 ist sie als Solokünstlerin unterwegs, bekannt für ihre eingehenden Melodien und ihre zarte Stimme, die oft als fragil und zerbrechlich bezeichnet wird. Ihre Platten nimmt Clara Luzia im eigenen Label "Asinella Records" auf, zuletzt erschien dort im Frühjahr das Album "We are Fish". Im Rahmen der Serie "Im Proberaum" erzählt sie über vorherrschende Klischees rund um Singer-Songwriterinnen, über das Häuten und Wandeln in der Musik und über die Gratismentalität des Internets gesprochen.

Solokarriere mit Band

Kaum betreten Clara Luzia und ihre Bandmitglieder den Proberaum, da werden sie bereits - so wirkt es jedenfalls - von einer wahren Spiellust erfasst. In einem Kellerlokal im 15. Bezirk in Wien trifft die Singer-Songwriterin ihre Musikerinnen und Musiker, stellt neue Songs vor und probt mit ihnen gemeinsam für Konzerte. Ihre Solokarriere tatsächlich im Alleingang zu bestreiten, das habe sie nur ganz am Anfang versucht, meint Clara Luzia. Aber schon bald engagierte sie eine Formation aus Pianisten, Cellistin, Schlagzeugerin und Bassisten, um ihre Songs - in dieser für Clara Luzia so typischen melodiösen Verträumtheit - gemeinsam zu interpretieren.

Hohe Produktionskosten vs. Gratismentalität

Clara Luzia Maria Humpel trennte sich 2006 von ihrer damaligen Band Alalie Lilt, um fortan auf Solopfaden weiter zu wandern. Schon bald zählte sie nicht nur zu den angesehensten Singer-Songwriterinnen der österreichischen Musikszene, sondern auch zu den produktivsten. In knapp sieben Jahren entstanden fünf Alben.

Nebenbei absolvierte sie zahlreiche, meist ausverkaufte Konzerte im In- und Ausland. Von der Musik leben zu können, sei aber heute längst illusorisch. Vor allem die Gratismentalität, die mit dem Internet Einzug gehalten hat, mache es immer schwieriger, die hohen Produktionskosten für ihre Alben überhaupt wieder hereinzubekommen.

Musikalische Häutung

Sehr bald erreichte Clara Luzias Soloprojekt mediale Aufmerksamkeit im In- und Ausland. Und sie bekam zu spüren, wie die Musikbranche auf eine erfolgreiche weibliche Musikerin reagiert. Mädchenhaft, romantisch, zerbrechlich wurde sie genannt. Oder einfach: "fragile Singer-Songwriterin". Seither ist sie Album um Album dabei, musikalisch neue Wege zu bestreiten, weg vom braven Image der Singer-Songwriterin, von diesem klischeehaften Bild der Frau mit Gitarre, die am Lagerfeuer traurige Lieder singt. Clara Luzia bezeichnet das als einen musikalischen Häutungsprozess.

Schon mit ihrem letzten Album "Falling Into Place" (2011) entfernte sie sich weit von diesem melancholisch-traurigen Gitarrensound. Zuletzt erschien im Frühjahr 2013 das Album "We Are Fish", mit dem Clara Luzia, wie sie sagt, "musikalisch angekommen" ist. Die Klänge sind lauter geworden, die Rhythmen härter und deutlich rockiger.

Kritische Text als Andeutungen

Die Texte bleiben gewohnt kritische Betrachtungen. Sie singt über ökologische und politische Desaster oder über die Vergänglichkeit. Kritische Statements, die aber nie als Kommentare des tagespolitischen Geschehens verstanden werden wollen, sondern vielmehr als Ahnungen und Andeutungen im Raum stehen. Schließlich werden die Botschaften hinter den Texten ohnehin am eindrucksvollsten durch ihre Musik vermittelt.

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