bauMax an Banken verpfändet
Die schwer defizitäre Baumarktkette bauMax ist offenbar in größeren wirtschaftlichen Schwierigkeiten als bisher bekannt war. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" ist bauMax komplett an Banken verpfändet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 18.10.2013
bauMax in den tiefroten Zahlen
Die Zeiten sind schwierig für bauMax, das hat Firmenchef Martin Essl schon vor wenigen Wochen anlässlich der Geschäftszahlen 2012 eingeräumt. Essl sprach damals wörtlich von einem Horrorjahr: Der Verlust der Baumarktkette hatte sich auf 126 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Denn die Tochterunternehmen in Osteuropa schreiben tiefrote Zahlen.
Was bisher nicht bekannt war: Das gesamte Unternehmen, die Marke sowie das gesamte Immobilienvermögen der Gruppe im In- und Ausland sind an die Gläubigerbanken verpfändet. Das schreibt die Tageszeitung "Die Presse" mit Hinweis auf den Geschäftsbericht der bauMax AG für 2012. Dort sei auch zu lesen, dass Wirtschaftsprüfer Gefahr für den Fortbestand des Unternehmens sehen, sollte die Sanierung scheitern. Einen ersten Restrukturierungsplan, den das Beratungsunternehmen Roland Berger erstellt hatte, konnte bauMax im Vorjahr nicht erfüllen. Der Plan musste nachgebessert werden. Das Konzept war Voraussetzung für eine 80 Millionen Euro-Geldspritze der Gläubigerbanken, außerdem wurden die Kreditzinsen bis 2015 gestundet. BauMax hat nach eigenen Angaben knapp 570 Millionen Euro Bankschulden.
"Keine Insolvenzgefahr"
Beunruhigend sei auch das niedrige Eigenkapital von nur 300.000 Euro, schreiben die Wirtschaftsprüfer im Geschäftsbericht. Schuld daran seien Darlehen der bauMax AG an ausländische Töchter in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro. Damit sei die gesetzlich vorgeschriebene Eigenmittelquote für 2012 nicht gegeben, heißt es im Geschäftsbericht weiter.
BauMax-Chef Martin Essl war heute für ein Interview nicht erreichbar. Seine Unternehmenssprecherin gibt sich gelassen: Insolvenzgefahr bestehe für bauMax nicht, die Sanierung laufe gut und statt Verpfändung spricht sie lieber von Sicherstellungen, die bei großen Bankkrediten üblich seien.