Metaller-Verhandlungen: Runde vier

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 120.000 Beschäftigten der Maschinen und Metallwarenindustrie gehen heute Nachmittag in der Wirtschaftskammer in die bereits vierte Runde. Ob es diesmal eine Einigung gibt, ist fraglich, denn nach wie vor spießt es sich an den Themen Lohn und Arbeitszeit. Die Beschäftigten und Personalvertreter haben ihrem Ärger über die stockenden Verhandlungen in den vergangenen Tagen mit Protestaktionen Luft gemacht.

Morgenjournal, 22.10.2013

Fronten verhärtet

Die Gewerkschaften Pro Ge und GPA haben Betriebsversammlungen in über dreihundert Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenindustrie abgehalten, und gestern gab es Großkundgebungen in Vorarlberg, Niederösterreich und der Steiermark. An diesen Protestveranstaltungen vor den Betrieben der Arbeitgeber-Chefverhandler und des Spartenobmanns haben rund 2.000 Beschäftigte teilgenommen.

Auf Gewerkschaftsseite hofft man, dass man mit diesen Aktionen Druck aufbauen konnte und dass die Arbeitgeber von ihrer Position abrücken. Die Industrie bietet ja eine Lohnerhöhung um zwei Prozent beziehungsweise maximal siebzig Euro, die Gewerkschaften fordern aber eine Erhöhung um 3,4 Prozent beziehungsweise hundert Euro. Außerdem fordern die Belegschaftsvertreter eine Erhöhung der Mindestlöhne und Zulagen, was im Angebot der Industrie nicht vorgesehen ist.

Auch das Thema Arbeitszeitflexibilisierung erhitzt die Gemüter - für die Industrie ist das ein Muss, die Gewerkschaft will darüber nur reden, wenn so wie früher alle sechs Metaller-Branchenverbände an einem Tisch sitzen. Das lehnen wiederum die Arbeitgeber ab.

Die Maschinen- und Metallwarenindustrie ist mit 120.000 Beschäftigten der größte Branchenverband, mittlerweile verhandelt die Gewerkschaft parallel mit den fünf anderen Verbänden, die rund sechzigtausend Beschäftigte haben. Die Gespräche verlaufen bisher relativ konfliktfrei, einen Lohnabschluss gibt es aber auch in den anderen Sparten noch nicht.

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