Engl: Keine Aufteilung auf Ministerien

Und während sich die betroffenen Politiker, die Koalitionsverhandler, in Schweigen hüllen, werden diejenigen, die mit und in den neuen Ministerien verwaltet werden sollen, umso lauter: Erst vor wenigen Tagen haben 1.200 Kunst- und Kulturschaffende in einem öffentlichen Aufruf ein eigenes Kunstministerium gefordert, das Ministerium dürfe kein Anhängsel des Unterrichtsressorts mehr sein. Und von Seiten der Wissenschaft macht sich jetzt der Rektor der größten Universität Österreichs - Heinz Engl von der Uni Wien - dafür stark, dass das Wissenschaftsministerium nicht beschnitten wird.

Morgenjournal, 22.10.2013

Alle Optionen offen

Rot-Schwarz will die Zahl der Regierungsmitglieder verkleinern - alles steht auf dem Prüfstand, nichts ist fix - auch die Zahl und die inhaltliche Ausrichtung der Ministerien nicht. Schon flüstert man etwa, dass Gesundheits- und Sozialministerium zusammengelegt werden könnten, und schon spekuliert man, dass die Wissenschaft dem Wirtschaftsministerium angegliedert werden könne. Oder auch dem Unterrichtsministerium - wies ja schon einmal war.

Der Wiener Uni-Rektor Heinz Engl - wartet jedenfalls entgegen den Usancen der Wissenschaft nicht darauf, bis alles hieb- und stichfest be- und erwiesen ist, sondern schreit prophylaktisch auf: Hände weg von der Teilung des Wissenschaftsministeriums in sich, Nein zur Variante, dass die Universitäten zu EINEM
Regierungsmitglied ressortieren, und die sogenannte Grundlagenforschung zu einem anderen. Engl sagt, man hätte dann mit zwei Ministerien über das Budget zu verhandeln.

Die Bedenken des Uni-Wien-Rektors im Detail: geplant sei eine Studienplatzfinanzierung mit Trennung zwischen Lehre und Forschung. Bei den künftig zwei getrennten Budgets sei es wichtig, die Verhandlungen dann nur mit einem Ministerium zu führen.

Uni und Grundlagenforschung also unter einem Dach - erhebt sich die Frage, ob nicht auch jene Forschungsaspekte, die derzeit vom Technologieministerium der Ministerin Bures verwaltet werden, - die angewandte Forschung angegliedert - werden soll. Der Rektor gibt sich pragmatisch, und winkt letztlich ab, es sei derzeit nicht realistisch.

Also: Unis und Grundlagenforschung unter einem Dach, fordert Engl - ob der zukünftige Ressortchef, die Ressortchefin auch noch andere Bereiche verantworten muss, wie etwa die Schulen, ist ihm nicht wichtig. Unis seien keine reinen Lehranstalten sondern stärkste Träger der Grundlagenforschung, das solle in einem Ministerium bleiben. In welchem, entscheide letztlich die Politik.