ÖVP: Kopf soll zweiter NR-Präsident werden

Seit Tagen machen Personalspekulationen im Zuge der Koalitionsverhandlungen die Runde, auf ÖVP-Seite klären sich jetzt die Dinge. Karlheinz Kopf wird künftig nicht mehr Klubobmann der ÖVP sein. Er soll auf den Posten des Zweiten Nationalratspräsidenten wechseln. Dem Wechsel ist einige Verwirrung vorausgegangen.

Abendjournal, 24.10.2013

ÖVP-Frauen wollten Fekter

Karlheinz Kopf sei der Wunschkandidat des Parteiobmannes für den Posten des zweiten NR-Präsidenten, erfuhr man am Nachmittag aus der ÖVP. Ein schöner Plan, dachten sich die Strategen, der freilich kurzfristig von den ÖVP-Frauen durchkreuzt wurde. Diese hatten schon bei der Aufstellung der Verhandlungsteams ihren Unmut geäußert, weil nur zwei Frauen vertreten sind. Jetzt brachte Frauen-Chefin Dorothee Schittenhelm (Noch)-Finanzministerin Maria Fekter als Gegenkandidatin für das Nationalratspräsidium ins Spiel. Es sei erwähnt, dass Maria Fekter in der neuen Regierung ziemlich sicher nicht mehr vertreten sein wird. Am Finanzressort ist ja Spindelegger selbst höchst interessiert.

Spindelegger setzt sich durch

Kurz nach dem Vorstoß kam dann aber schon der Rückzieher: Gegenüber der Austria Presseagentur erklärte Frauenchefin Schittenhelm, dass sie keinen Gegenvorschlag machen und Spindeleggers Vorschlag akzeptieren werde. Man kann sich ausmalen, welche hektischen Telefonate da im Hintergrund abgelaufen sind. Kopf also zweiter NR-Präsident und in alter ÖVP-Tradition wird sich der Parteichef bei laufenden Koalitionsverhandlungen zunächst zum Klubobmann wählen lassen. Diesen Job soll aber nach Neuauflage der Koalition Reinhold Lopatka bekommen, Staatssekretär und einer der ÖVP-Hauptverhandler.

Auch im SPÖ Klub soll mit Staatssekretär Schieder übrigens ein neuer ans Ruder kommen und dort Josef Cap ablösen. So zumindest der Plan, wenn er nicht noch schiefgeht