Pensionen: Die Zahlen
Das Pensionsantrittsalter wird viel langsamer ansteigen als prognostiziert und dazu klafft schon 2016 ein neues Finanzierungsloch von fünf Milliarden Euro. Dazu kommt, dass die Österreicher nicht so spät in Pension gehen, wie von der Regierung angenommen. Ein Querschnitt durch den Zahlendschungel.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.10.2013
Zuschuss derzeit um die 10 Milliarden
Die Österreicher denken nicht nur gern an die Pension, sie treten sie auch viel früher an als andere Nationen. Und das kommt das System teuer zu stehen. Laut OECD hat Österreich das drittteuerste Pensionssystem unter den 34 OECD-Mitgliedsländern - es lässt sich die Pensionen mehr als 11 Prozent seiner Wirtschaftsleistung kosten.
Der Großteil kommt von den Arbeitnehmern bzw. Beitragszahlern selbst, genauer von den Pensionsversicherungen. Sie decken zurzeit drei Viertel der Pensionen ab. Das restliche Viertel schießt der Staat aus seinem Haushalt zu, also aus dem Steuertopf.
Im Vorjahr waren das insgesamt 9,6 Milliarden Euro - am meisten hat der Bund mit 6,2 Milliarden für die ASVG-Pensionen ausgegeben - Tendenz weiter steigend.
Für heuer rechnet die heimische Pensionskommission mit insgesamt 10,2 Milliarden Euro vom Bund, in den Folgejahren könnte die Summe sogar noch viel höher liegen - und ein Milliarden-Loch ins Budget reißen, das befürchten führende Wirtschaftsforscher.
Mit 58,4 Jahren in Rente
Denn die Österreicherinnen und Österreicher gehen nicht so spät in Pension, wie von der Regierung angenommen. Für heuer haben SPÖ und ÖVP ein Antrittsalter von 59 Jahren erwartet, tatsächlich liegt es bei durchschnittlich 58,4 Jahren.
Und 2060 dann laut Pensionskommission bei knapp 61 Jahren - weit unter dem gesetzlichen Antrittsalter von aktuell 65 für Männer und 60 für Frauen.
Nähert sich das faktische Pensionsantrittsalter dem nicht bald an, drohen etwa niedrigere Pensionen und höhere Beitragssätze.
Die Regierung hofft aber, dass ihre jüngsten Reformen künftige Budgets entlasten: zuerst die Verschärfungen bei der Invaliditäts- und Hacklerpension und ab 2024 auch das geplante höhere Frauenpensionsantrittsalters.
Aktuell gibt es mehr als 2 Millionen Pensionistinnen und Pensionisten in Österreich, sie beziehen durchschnittlich 1.100 Euro Pension im Monat.