Arbeitszeit: Arbeitgeber zuversichtlich

Durchschnittlich plus 2,8 Prozent - darauf haben sich Gewerkschaften und Industrie der Metaller am Abend geeinigt. Der Streik ist vom Tisch. Der Kompromiss kam zustande, weil man das Thema der Arbeitszeit wieder einmal ausgeklammert hat. Die Arbeitgeber sind dennoch davon überzeugt, dass ihre Forderung nach mehr Flexibilität - oder Wegfall der Überstunden - diesmal nicht auf die lange Bank geschoben wurde.

Mittagsjournal, 29.10.2013

Verhandlungen festgeschrieben

Bei der Arbeitszeit bleibt in der Metallindustrie vorläufig alles beim alten. Die von den Arbeitgebern geforderte höhere Flexibilität in Form eines Zeitkontos kommt nicht - oder noch nicht. Fixiert wurde ein zeitlicher Fahrplan für die Gespräche über neue Arbeitszeiten, erklärt Christian Knill, der Obmann des Fachverbands der Maschinen- und Metallwarenindustrie. Vertretbar sei dieser "Deal" deshalb, weil er mit dem Fachverband geschlossen worden sei und im Kollektivvertrag festgeschrieben werde. Bis 30.6.2014 soll eine Lösung gefunden werden.

Zuversicht trotz konträrer Standpunkte

Inhaltlich haben die Verhandlungspartner noch gar nichts fixiert. Ihre Standpunkte sind unverändert konträr. Die Industrie will, dass mehr Plus- und Minusstunden über einen längeren Zeitraum angesammelt - und ohne Zuschläge verrechnet werden können. Die Gewerkschaften sehen darin eine Streichung der Überstundenzuschläge und Einkommensverluste. Dass bis Ende Juni doch keine Einigung gelingt, will sich Arbeitgeber-Verhandler Veit Schmid-Schmidsfelden "nicht vorstellen". Er sei überzeugt, dass die Gewerkschaft erkannt habe, "wie essentiell dieses Thema für die Branche ist." Sanktionen für den Fall eines Scheiterns wurden nicht vereinbart - es würde aber die nächst-jährige Lohn-runde schwer belasten, betont die Industrie.