Bayern-Präsident Hoeneß muss vor Gericht
Der deutsche Fußball-Manager Uli Hoeneß muss vor Gericht. Dem Präsidenten des FC Bayern-München wird von der Staatanwaltschaft Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Prozess soll am 10. März beginnen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 4.11.2013
Anklage nach Selbstanzeige
Das Landgericht München 2 sieht offenbar einen hinreichenden Tatverdacht - sonst hätte es keinen Prozess gegen Uli Hoeneß anberaumt. Die Anklage wegen Steuerhinterziehung, die die Staatsanwaltschaft erhebt, wurde unverändert zugelassen, hieß es heute.
Hoeneß hatte im Jänner zunächst Selbstanzeige erstattet, weil er Erlöse aus einem Schweizer Konto nicht versteuert hatte. Angeblich ging es um einen Betrag von 3,2 Millionen Euro. Offenbar hat Hoeneß aber nicht alle Einkünfte offengelegt, für die er Steuern hätte zahlen müssen. Also nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf, die nun zum Prozess führen. Sollten die hinterzogenen Steuern mehr als eine Million Euro ausmachen, droht Hoeneß eine unbedingte Haftstrafe.
Höhe der Steuerhinterziehung unklar
Der Fußballmanager hatte sich mehrmals optimistisch geäußert, seit die Affäre bekannt wurde. Er sei sich relativ sicher über einen relativ glimpflichen Ausgang, erklärte er in Zeitungsinterviews. Der Prozess wird vermutlich große Aufmerksamkeit erregen.
Der Fußballklub Bayern-München ist nicht nur ein Milliardenunternehmen, Hoeneß hat als Präsident auch durch Meinungsäußerungen in der Öffentlichkeit polarisiert. Weil Steuerdelikte in Deutschland sehr diskret behandelt werden, ist bisher nicht klar, wie hoch die Steuerhinterziehung sein soll, die die Staatsanwaltschaft Hoeneß vorwirft.