Philippinen: Hilfe kommt voran

Die Bewältigung der Taifunkatastrophe auf den Philippinen wird jetzt sozusagen zur Chefsache. Präsident Benigno Aquino, der gestern ins Katastrophengebiet gekommen ist, will bleiben, bis alle Menschen versorgt sind - sagt er. Mehr als 5000 Todesopfer zählt man bis jetzt, Hunderttausende sind obdachlos. Die Hilfsbemühungen machen aber Fortschritte.

Kinder in verwüsteter Umgebung

(c) EPA

Morgenjournal, 18.11.2013

Präsident kontrolliert

Präsident Benigno Aquino reagiert auf die scharfe Kritik wegen der schleppenden Hilfe für die Taifun-Überlebenden. Nach einem Besuch im Katastrophengebiet beschloss er, so lange zu bleiben, bis Hunderttausende angemessen versorgt sind. Er übernachtete in der verwüsteten Stadt Tacloban und wollte am Montag die Essens- und Trinkwasserverteilung inspizieren. Nach Angaben von Innenminister Mar Roxas sollen Strom und Benzinversorgung sowie Bankendienste so schnell wie möglich wieder hergestellt werden, damit das Geschäftsleben wieder starten kann.

Vier Millionen Obdachlose

Nach neuen Schätzungen verloren rund vier Millionen Menschen ihr Heim. Erst am Vortag hatten die Behörden die Zahl auf zwei Millionen Obdachlose verdoppelt. Immerhin kommen die internationalen Hilfsaktionen unterdessen auf Touren. Lieferungen mit Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten erreichten am Wochenende auch entlegene Gebiete. Nach UN-Angaben wurden fast eine halbe Million Häuser durch den Taifun "Haiyan" beschädigt. Die Hälfte davon seien zerstört. Sorgen bereitet den UN die sanitäre Lage. Erkrankungen der Atemwege und Durchfall seien weitverbreitet, erklärte UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos. Verschärft werde die Situation dadurch, dass viele Krankenhäuser durch die Naturkatastrophe schwer in Mitleidenschaft gezogen worden seien.

Hilfe für Reisbauern und Fischer

Die UN warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Lage, sollten die Reisbauern nicht rechtzeitig vor der nächsten Saatperiode im Dezember und Jänner Unterstützung erhalten. Große Probleme gebe es auch im Fischfang, da der Sturm Fischteiche sowie Boote und andere Ausrüstung zerstört habe. (Text: APA, Red.)

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