Philippinen: Die EU hilft

Auf den Philippinen bleibt die Versorgung der Opfer von Taifun Haynan eine große Herausforderung. 1,9 Millionen Menschen haben durch den verheerenden Sturm ihr Heim verloren. Auf der besonders stark betroffenen Insel Leyte wird nun begonnen, neue Siedlungen zu bauen. Die US-Armee hat von Beginn an Hilfe geleistet, doch auch die EU tritt geschlossen als humanitärer Helfer auf, wenngleich mit anderen Schwerpunkten als die Militärmacht USA.

Mittagsjournal, 16.11.2013

20 Millionen Euro, die ankommen

Es ist die erste große internationale humanitäre Krise bei der die EU offensiv Flagge zeigt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Geholfen wurde ja schon früher – jetzt zeigt man aber vor Ort Präsents. Hier in der Einsatzzentrale in Cebu City wo die meisten Hilfsmaßnahmen und Flüge koordiniert werden. Immer wieder kommen einem hier Damen und Herren entgegen die die EU Flagge groß auf Ärmel oder Shirt tragen. Einer von ihnen ist Christoph Altheim. Er koordiniert die Hilfsmaßnahmen der einzelnen EU Länder. Diese werden dann über einen EU Finanztopf teilweise wieder rückgerechnet. Und manches ist wirklich richtig teuer.

Es sind mitunter Kleinigkeiten die die Hilfe aufhalten. So gibt es hier in Cebu nur einen Spezialhubstapler um auch die ganz großen Frachtmaschinen ausladen zu können. Um diesen Engpass zu beseitigen sind jetzt zwei weitere Geräte aus Großbritannien auf dem Weg hierher.

Hinter dem sperrigen Wort Koordination steht hier eine aber nicht zu unterschätzende Leistung. Denn es besteht die Gefahr dass etwa zu viel Hilfe an einem Ort konzentriert wird – und andere leer ausgehen. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass die eintreffenden Hilfsmannschaften nicht mehr Arbeit verursachen als sie nützen.

Auch die EU Kommissarin für internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva ist heute hier. Sie verschafft sich direkt in den verwüsteten Gebieten einen Eindruck über die Lage: Wir sind gerade von einem sehr emotionalen Besuch der Krisenregion zurückgekehrt. Denn am Straßenrand sind überall noch die Leichensäcke zu sehen. Und wir sind auch die Nachbarregionen. Wir haben ein Europäisches Feldspital besucht wo sich die Menschen anstellen um Hilfe zu bekommen.

Die Hilfsbilanz bis jetzt aus Europäischer Sicht: Es sind rund hundert Tonnen Hilfsgütern eingeflogen worden. 12 Medizinische Teams sind im Krisengebiet. Dazu Teams zur technischen und logistischen Unterstützung direkt vor Ort.
Denn nach wie vor ist es das größte Problem die Hilfsgüter auch in die entlegeneren Gebiete zu bekommen.

Dass hier die EU deutlich aufzeigt – und das es wichtig ist auch als Europa und nicht nur als Einzelstaaten aufzutreten so die EU Kommissarin: Wir wollen zeigen, dass die EU eine Kraft ist die Gutes bewirken kann. Wir haben soft Power und wir sollten stolz darauf sein. Natürlich die USA können mit ihrem Militär hier viel bewirken. Das ist natürlich gut. Aber das kleine europäische Ärzteteam das in ein entlegenes Dorf vordringt – rettet dort leben. Diese Hilfe würde es sonst nicht geben.

Auf 20 Millionen Euro ist die EU-Hilfe aufgestockt worden. Und, so Kommissarin Georgieva weiter, Europa wird sich weiter und auch mehr bei internationalen Hilfseinsätzen engagieren. Denn, so die Prognose, Naturkatastrophen werden zunehmen.

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