Banken: Ungarn verhängt Kartellstrafe

Für die heimischen Banken sind die goldenen Zeiten in Osteuropa vorbei - und besondere Sorgen bereitet ihnen Ungarn. Dort haben jetzt die ungarischen Behörden eine Kartellstrafe gegen insgesamt 11 Banken verhängt, darunter auch Erste, Raiffeisen und Unicredit/Bank Austria.

Abendjournal, 20.11.2013

Vorwürfe zurückgewiesen

Es geht um das Thema Fremdwährungskredite. Die heimischen Banken haben in Ungarn diese riskanten Kredite in großer Zahl vergeben. Viele Häuslbauer sind damit in Schwierigkeiten geraten. Die ungarische Regierung hat ihnen unter die Arme gegriffen, und zwar zu Lasten der Banken.

Und wieso jetzt diese Kartellstrafe?

Die Banken sollen ihre Vorgangsweise abgesprochen haben, lautet der Vorwurf. Einige Banken sollen kurz vor Inkrafttreten der Regelung die Zinsen für diese Kredite erhöht haben. Deswegen hat ihnen jetzt die ungarische Wettbewerbsbehörde eine Kartellstrafe von insgesamt gut 30 Millionen Euro aufgebrummt. Erste und Bank Austria weisen die Vorwürfe zurück und prüfen die Entscheidung. Raiffeisen sagt, man sei über die Kartellstrafe noch nicht informiert worden, und will daher keine Stellungnahme abgeben.

Das ist aber nicht der einzige Grund, warum den heimischen Banken langsam die Lust vergeht, in Ungarn Geschäfte zu machen...

Das ist richtig, ein weiterer Grund ist eine relativ hohe Banken-steuer, die in Ungarn fällig wird. Und insgesamt sind die wirtschaftlichen Aussichten in Ungarn nicht besonders gut.
Raiffeisen kann sich daher jetzt erstmals vorstellen, sich ganz oder teilweise aus Ungarn zurückzuziehen.