Vor 50 Jahren: John F. Kennedy erschossen

Am 22. November 1963 wurde US-Präsident John F. Kennedy in Dallas, Texas ermordet. Er war auf einer Wahlkampfreise und fuhr auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt im offenen Wagen. Das Attentat hat sich ins Bewusstsein der Amerikaner tief eingeprägt. Jeder, der sich daran erinnern kann, weiß noch, wie er davon erfahren hat.

Montage: Backsteingebäude und Blick aus einem Fenster

Der Ort des Attentats in Dallas

(c) EPA/ORF

Mittagsjournal, 22.11.2013

Der Ablauf der Ereignisse

Am 22. November 1963 um 11.40 Uhr Ortszeit landet das Präsidentenflugzeug Air Force 1 auf dem Flughafen von Dallas. John F. Kennedy, seit November 1960 Präsident der Vereinigten Staaten, besucht Texas, um den Präsidentschaftswahlkampf im kommenden Jahr vorzubereiten. Der Gouverneur von Texas, John Connally, und seine Frau begrüßen John und Jacqueline Kennedy am Flughafen. Frau Kennedy bekommt einen riesigen Strauß roter Rosen überreicht. Die beiden Ehepaare steigen in einen großen, nachtblauen Lincoln mit offenem Verdeck, der sie in 45 Minuten durch die Stadt fahren soll, wo Tausende begeisterter Amerikaner auf ihren Präsidenten warten.

Kennedy und seine Frau nehmen auf der hinteren Sitzbank Platz, das Gouverneurspaar sitzt vor ihnen. Um 11.50 Uhr fährt der Wagen hinter einer großen Motorradeskorte los. Zweimal lässt Kennedy die Eskorte anhalten, um den an der Straße stehenden Menschen die Hände zu schütteln. Im Stadtzentrum verlangsamt der Lincoln seine Fahrt und biegt in die Elm Street ein. An der Kreuzung befindet sich ein sechsstöckiger roter Ziegelbau, das Texas School Book Depository, ein Schulbuchdepot.

Zwei Kugeln treffen den Präsidenten

Es ist genau 12.30 Uhr, als Schüsse knallen. Der Präsident greift sich an den Hals und sinkt nach vorne. Eine Kugel hat seinen Nacken durchschlagen und ist durch die Kehle wieder ausgetreten. Gouverneur Connally wird von der Kugel in den Rücken getroffen. Ein weiterer Schuss trifft Kennedy in den Kopf, sein Schädel wird zerschmettert. Der Präsident bricht blutüberströmt über seiner Frau Jackie zusammen. Der Secret Service-Mann Clint Hill springt aus dem hinter der Präsidentenlimousine fahrenden Auto und klettert von hinten auf den Kofferraum des Lincoln, auf den Jackie Kennedy aus dem Inneren des Wagens gekrochen ist.

Der Lincoln rast sofort in Richtung Parkland-Krankenhaus, das sieben Kilometer entfernt ist. Um 12.36 Uhr wird der Präsident dort eingeliefert. 14 Ärzte bemühen sich fieberhaft, Kennedy zu retten, aber um 13.00 Uhr wird er offiziell für tot erklärt. Gouverneur Connally überlebt schwer verletzt.

Mutmaßlicher Täter wird erschossen

Um 14.00 Uhr wird Lee Harvey Oswald, der in dem Schulbuchdepot angestellt war, in einem Kino festgenommen. Später wird bekannt, dass er kurz zuvor einen Polizisten erschossen hat, der ihn bereits 45 Minuten nach dem Anschlag festnehmen wollte. Die Polizei findet bei Oswald einen Stadtplan mit Notizen und geht fest davon aus, dass er der Attentäter ist.

Zwei Tage später, am 24. November, betritt der Barbesitzer Jack Ruby die Polizeiwache, in der sich Oswald befindet, und erschießt den mutmaßlichen Attentäter. Ruby stirbt 1967 im Gefängnis an Krebs.