Klimakonferenz: Lange Nacht in Warschau

Bei der UN-Klimakonferenz in Warschau ringen die Delegierten bereits die ganze Nacht um ein Abschlusspapier. Die Interessen der verschiedenen Staatengruppen liegen noch weit auseinander. Der Erfolg der Konferenz steht auf der Kippe.

Morgenjournal, 23.11.2013

Streit über Fristen

Auf der Klimakonferenz in Warschau haben die Delegierten hinter verschlossenen Türen auch in der Nacht auf Samstag noch um ein Abschlusspapier gerungen. Eigentlich sollte die Konferenz am Freitag beendet sein. Eine Frage war zuletzt, bis zu welchem Zeitpunkt einzelne Länder neue Klimaschutzziele vorlegen sollen. Die EU will das bis September 2014 erledigt haben, die USA wollen sich damit bis Anfang 2015 Zeit lassen. Und China ist überhaupt noch nicht bereit, Verpflichtungen einzugehen. Gestern Abend ist Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) in Warschau eingetroffen.


Am Freitagnachmittag hatten sich die Europäische Union und eine Gruppe von Entwicklungsländern einen heftigen Schlagabtausch geliefert. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard beschuldigte einige Entwicklungs- und Schwellenländer, darunter China und Indien, am Ende der Konferenz Fortschritte zu blockieren. China und Indien, deren Wirtschaftsaufschwung mit einem hohen Verbrauch an fossiler Energie einhergeht, wollen erreichen, dass ihnen im Vergleich zu den Industriestaaten geringere CO2-Einsparungen abverlangt werden. Gelingt es in Warschau nicht, einen Zeitplan festzulegen, droht auch der Weltklimavertrag 2020 in Paris zu scheitern, meint auch Berlakovich.

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