Fast alle Greenpeace-Aktivisten frei

29 von 30 Greenpeaceaktivisten, die in russischen Gefängnissen saßen, sind in den letzten Tagen freigelassen worden. Allerdings auf Kaution. Sie waren vor zwei Monaten verhaftet worden, als sie gegen Ölbohrungen in der Arktis protestierten und dabei eine russische Ölplattform stürmten.

Mittagsjournal, 23.11.2013

Auf Kaution frei

Wieder frei fühlt sich Marco Weber, einer von 29 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace, die in den letzten Tagen aus dem Gefängnis in St. Petersburg entlassen wurden. Nur ein Aktivist aus Australien wartet noch auf seine Entlassung. "Es war sehr nervenaufreibend, man weiß nicht, was passiert. Ich war alleine in einer Zelle und hatte Angst", beschreibt die Aktivistin Alex Harris ihre Erfahrung in Haft.

Die 30 Aktivisten aus insgesamt 18 Ländern hatten vor zwei Monaten gegen Ölbohrungen in der Arktis protestiert und versucht auf eine Ölplattform des russischen Ölriesen Gazprom zu klettern. Dabei wurden sie verhaftet, Russland wirft ihnen Rowdytum vor, dafür drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Noch ist die Haftstrafe nicht vollständig abgewendet, denn die Aktivisten wurden vorerst auf Kaution freigelassen. Pro Aktivist wurde eine Kaution von 45.000 Euro hinterlegt. Ob und wann sie das Land verlassen können ist noch nicht ganz klar. Ihr russischer Anwalt sagt, die Aktivisten könnten das Land verlassen, solange sie ihre Termine mit den Ermittlern einhalten würden. Greenpeace-Aktivist Anthony Perret will vorerst lieber in St. Petersburg bleiben: "Ich sehe das nicht als Sieg, wenn man bedenkt wofür wir kamen: um die Arktis zu retten. Dem sind wir noch keinen Schritt näher gekommen, aber ich bin froh, dass ich aus dem Gefängnis raus bin", so Greenpeace-Mann Perret.