Start-Ups: Ein schwieriger Weg

Startups - das sind kleine Unternehmen, die oft nur aus ein oder zwei Leuten bestehen - und einer zündenden Idee. Ist ein Startup erfolgreich, wird aus dem Baby-Unternehmen bald ein ausgewachsenes Unternehmen. Allerdings ist der Weg in Österreich ein schwieriger, kritisiert ein Zusammenschluss junger Startups in Österreich und fordert Verbesserungen.

Mittagsjournal, 26.11.2013

Zu viel Bürokratie

Google, Facebook und Twitter haben als Startup begonnen - und es ist kein Zufall, dass alle drei in den USA entstanden sind. Ähnliche Initiativen hätten in Österreich wahrscheinlich keine Chance, kritisiert Can Ertugrul von Austrian Startups, dem Sprachrohr österreichischer Start-Ups.

Start-Ups scheitern vielfach an bürokratischen Hürden, sagt Ertugul, zum Beispiel an der veralteten Gewerbeordnung oder an komplizierten Förderanträgen. Eine Anekdote dazu erzählt Oliver Holle, Geschäftsführer einer Investmentfirma für Start-Ups. Er berichtet von US-Investoren, die in ein österreichisches Start-Up investiert haben und dann gemeint hätte, noch einmal würden sie das nicht machen.

Steuervorteile und Anerkennung gefordert

Zu viel Bürokratie: das betrifft auch die Förderungen. Sie seien auf viele kleine Fördertöpfe verteilt, eine gemeinsame Koordination fehlt, kritisieren die Interessensvertreter. Potentielle österreichische Investoren würden ihr Geld außerdem oft lieber in Stiftungen oder Immobilien stecken, kritisiert man bei der Interessensvertretung. StartUp Austria fordert daher, dass Investitionen in Startups von der Steuer absetzbar sein sollen.

Vor allem aber wünschen sich österreichische Startups mehr Anerkennung - auch von der Politik. Denn erfolgreiche österreichische Startups gibt es einige. Ein Beispiel dafür ist Runtastic, ein Linzer Unternehmen, das gerade mit einer Fitness App für Smartphones sehr erfolgreich ist. Geglaubt hat an diesen Erfolg aber niemand. Das Ein-Personen Unternehmen macht mittlerweile 1,2 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.

Auf dem Wunschzettel österreichischer Startups steht daher nicht zuletzt ein "Gründungsbeauftragter" in der Regierung. Er soll sich gezielt darum kümmern, wie junge innovative Unternehmen in Österreich Fuß fassen können.