China schickt Rakete zum Mond

China hat in der vergangenen Nacht einen weiteren Schritt in seinem Raumfahrtprogramm unternommen. Mit einer Rakete wurde eine Sonde in die Erdumlaufbahn geschickt, die in wenigen Tagen ein unbemanntes Fahrzeug auf dem Mond aussetzen soll. China wäre nach den USA und der ehemaligen Sowjetunion das dritte Land, das ein Raumfahrzeug auf den Mond bringt.

Morgenjournal, 2.12.2013

Jade-Hase zur Bucht der Regenbogen

Um 1 Uhr 30 Ortszeit wurden die Raketentriebwerke am Weltraumbahnhof XiChang in der Provinz Sichuan gezündet. 19 Minuten später trennte sich die Mondsonde von der Trägerrakete. Nach einer halben Stunde öffneten sich die Sonnensegel der Sonde. Der Cheftechniker verfolgte den Erfolg live im nationalen Fernsehen.

In den kommenden Tagen wird das unbemannte Raumschiff die Erde umkreisen. An Bord befindet sich Yutu, übersetzt: der Jade-Hase. So heißt das goldfarbene Mondfahrzeug mit sechs Rädern, das am 14. Dezember in der Bucht der Regenbogen landen soll, einer der schönsten Landschaften auf dem Mond.

Flügel für den Nationalstolz

Das chinesische Raumfahrtprogramm beflügelt den Nationalstolz und ist Symbol für die wissenschaftlich-technologische Aufholjagd gegenüber dem Westen. Trotz aller Anstrengungen hinkt China den Weltraumächten USA und Russland aber weiterhin hinterher. Doch sind die Vorhaben ehrgeizig. China plant die Entsendung eines "Taikonauten", wie Raumfahrer hierzulande genannt werden, zum Mond. Bis 2020 will China eine eigene Raumstation betreiben und wäre dann mit dem Auslaufen der internationalen Raumstation ISS möglicherweise die einzige Nation mit einem Außenposten im All.