Arbeitslosigkeit wieder plus elf Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im November erneut kräftig angestiegen. 381.582 Personen waren ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet. Das sind im Vergleich zum Vorjahr um 37.061 Personen oder 10,8 Prozent mehr.

Mittagsjournal, 2.12.2013

Schild mit Aufschrift Arbeitsamt und rote Ampel

(c) dpa, Pleul

Pleiten weiter spürbar

Ende November gab es 301.898 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 11,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim AMS stieg um 7,6 Prozent auf 79.684 Personen, teilte das Arbeits- und Sozialministerium mit.

Der stärksten prozentuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit im November wurde im Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 16,8 Prozent auf 7.681 Arbeitslose verzeichnet. Die Alpine-, Niedermeyer und dayli-Pleite belastet weiterhin den Arbeitsmarkt: Im Bausektor stieg per Ende November die Zahl der Arbeitslosen um 14,9 Prozent auf 24.696 und im Handel um 13,6 Prozent auf 42.976.

Der stärkste Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde erneut bei behinderten Personen (+25,3 Prozent) und bei älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren (+22,8 Prozent) verzeichnet.

Bei der Kurzarbeit gab es im November laut Sozialministerium noch wenige Veränderungen. 22 Betriebe würden derzeit auf konjunkturbedingt verkürzte Arbeitszeit setzen, insgesamt 2.184 Personen wurden zur Kurzarbeit angemeldet.

Mehr Beschäftigte

Trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung ist die Beschäftigung in Österreich im Oktober weiterhin gestiegen. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich per Ende November laut einer vorläufigen Prognose um 18.000 Personen (+0,5 Prozent) auf 3,391 Millionen. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist um 715 (-2,8 Prozent) auf 24.739 zurückgegangen.

AMS: Besserung erst 2015

Für Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), liegt dieser Anstieg im Rahmen der Prognosen. Und er geht auch nicht davon aus, dass irgendein Regierungsprogramm diesen Trend umkehren könnte. Das Wirtschaftswachstum ist einfach zu schwach. Eine sinkende Arbeitslosigkeit erwartet Kopf erst 2015.

Weiterhin EU-Bestwert

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition legte um 0,7 Prozentpunkte auf 8 Prozent zu. Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Oktober - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,8 Prozent. Österreich hat damit weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland mit 5,2 Prozent und Luxemburg mit 5,9 Prozent. In den 28 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Oktober im Schnitt 10,9 Prozent. Die höchste Arbeitslosenrate wurde in Griechenland mit 27,3 Prozent und in Spanien mit 26,7 Prozent registriert.