Grippeprognose mit Google

Bis zu einer halben Million Menschen sterben laut der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr weltweit an der saisonalen Grippe. Vorhersagen für den Ausbruch einer Grippe-Epidemie könnten deshalb Leben retten. US-Forscher haben nun das bisher genaueste Prognosemodell entwickelt - mithilfe der Suchmaschine Google.

Abendjournal, 3.12.2013

Bisher unerreichte Trefferquote

Das neue Prognosewerkzeug funktioniert ähnlich wie Wettervorhersagen. Es beruht zum einen auf statistischen Modellen, zum anderen auf echten Beobachtungen. Die Statistik liefert die Suchmaschine Google. Steigen die Suchanfragen an, die nach "Grippe" suchen, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Grippewelle. Diese Google-Daten haben Mediziner nun mit der Anzahl realer Krankheitsfälle kombiniert, die bei US-Gesundheitsbehörden gemeldet wurden. Das Modell haben die Forscher rückwirkend auf die letztjährige Grippesaison angewendet. Daraus konnten sie die Grippewellen in über 100 US-Städten vorhersagen. Vier Wochen nach Beginn der Grippesaison lag die Trefferquote bei 63 Prozent. Ein Wert, der bisher noch mit keinem anderen Prognosemodell erreicht worden ist, berichten die Forscher.