AK-Studie bemängelt Qualität der Kinderbetreuung

Arbeiterkammer und Gewerkschaften schlagen Alarm: Die österreichischen Kindergärten bräuchten mindestens 900 neue Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Eine Studie der Arbeitkammer Wien zeigt: Österreich hinkt im Bereich Kindergärten ziemlich hinterher. Es gibt zu viele Kinder in den Gruppen, eine zu geringe Bezahlung und zu wenige gesicherte soziale Rechte.

Abendjournal, 4.12.2013

AK fordert kleinere Gruppen

Grundproblem in Österreich im Vergleich zu anderen Staaten ist, dass Bundesländer, Gemeinden und gleich vier Ministerien reden beim Thema Kindergarten mit. Arbeiterkammer-Chef Rudolf Kaske sagt zu dieser Zuständigkeitsüberschneidung: "Die Dezentralisierung bringt aus unserer Sicht große Nachteile bei der Betreuungsqualität."

Die Folge: Es gibt keine einheitlichen, soll nach Lesart von Kammern und Gewerkschaften heißen, keine hohen Mindeststandards. Das führt dazu, dass in Österreich eine Kindergartenfachkraft im Schnitt 24 Kinder betreut, internationale Empfehlungen liegen je nach Urheber bei 15 oder gar nur zehn Kindern.

Arbeiterkammer und Gewerkschaften fordern jetzt ein Bundesrahmengesetz für die Kindergärten, also Begrenzung der Gruppengrößen, Höchstzahl an Kindern pro Betreuerin, einheitliche Ausbildung für das Unterstützungspersonal und einen Kollektivvertrag für alle Bundesländer.