OeNB-Prognose stimmt optimistisch

Die Österreichische Nationalbank (OeNB) gib mit ihrer jüngsten Konjunkturprognose Anlass für Optimismus. Nach Berechnung der Nationalbank ist die Rezession bereits Geschichte, die österreichische Wirtschaft wird wieder moderat wachsen - und zwar im kommenden Jahr um 1,6 Prozent und im übernächsten Jahr um 1,9 Prozent.

Mittagsjournal, 6.12.2013

Gegen "Austro-Masochismus"

Es ist die Exportwirtschaft, die die jüngste Schwächephase in Europa beendet und damit den moderaten Schwung nach oben trägt. Österreich profitiert dabei von der weltweiten Erholung der Wirtschaft und besonders von der Stärke Deutschlands. Getragen werde das Wachstum ebenso durch Investitionen sowie den privaten Konsum im Inland. Österreich, so Nationalbank Gouverneur Ewald Nowotny, ist und bleibt international wettbewerbsfähig. Das zeige etwa die Handelsbilanz, die positiv ausfällt. Nowotny wendet sich gegen die Tendenz zum "Austro-Masochismus", nur negative Meldungen zu registrieren.

Gegen "Schocktherpie"

Die Koalitions- und Budgetverhandlungen will Nowotny nicht kommentieren, mit Ratschlägen an SPÖ und ÖVP hält er sich zurück. Er orientiert sich in seiner Analyse an Fakten und der hauseigenen Prognose für die kommenden zwei Jahre. Demnach wächst nicht nur die Wirtschaft. Die Inflationsrate bleibe unter zwei Prozent und auch die Zahl der Arbeitslosen werde nicht über fünf Prozent steigen. Die Neuverschuldung gibt Nowotny – Bankenhilfe inklusive – mit gut 2 Prozent an, die Gesamtverschuldung werde gemessen an der Wirtschaftsleistung bei 74 Prozent liegen.

Angesprochen auf die fehlenden Milliarden in den Budgets der nächsten Legislaturperiode rät der Gouverneur der Nationalbank etwa davon ab, radikal Ausgaben zu kürzen. Eine Budgetkonsolidierung sei notwendig und zu schaffen. Bis 2015 seien es in Summe sechs Milliarden, sagt Nowotny. Und er rät davon ab, eine Art "Schocktherapie" zu machen, die sich auf Investitionen oder en Konsum dämpfend auswirken könnten.

Auch spricht sich Nowotny für einen Schulterschluss von Politik, Sozialpartner und Interessenverbänden aus. Sie sollen sich um wichtige und große Probleme des Landes kümmern, etwa Beschäftigung, Pensionen oder Verwaltung und diese gemeinsam lösen.