Schuberts "Lazarus" im Theater an der Wien
Ein spannend klingendes Musiktheaterprojekt hat heute im Theater an der Wien Premiere. Das Fragment des Oratoriums "Lazarus" von Franz Schubert aus dem Jahr 1820 wird szenisch auf- und weitergeführt. Die Konzeption stammt von dem vielbeschäftigten deutschen Opernregisseur Claus Guth.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.12.2013
Maria und Martha, dargestellt von Anette Dasch und Stephane Houtzeel, beweinen Lazarus, den Kurt Streit singt. Er irrt in einer Art Flughafen oder Transitraum zwischen Passagieren aus aller Herren Länder, mit seiner Todesdiagnose in Form eines Röntgenbildes in der Hand. Claus Guth hat schon einmal den Beweis angetreten, dass er aus einem Oratorium ein szenisches Ereignis machen kann. Mit Händels "Messias" ist ihm das eindrucksvoll gelungen, und diese Produktion wird heuer im Theater an der Wien auch wieder aufgenommen.
Mit dem Wort "und" bricht Schuberts Oratorium "Lazarus" ab, es mischt sich eine Komposition des Amerikaners Charles Ives hinein "The unanswered question". Im zweiten Teil gibt es dann noch viele Überraschungen aus anderen Kompositionen von Ives und Schubert und Michael Boder, und die Wiener Symphoniker sowie der Arnold Schönberg Chor wechseln und überlagern Klassik und Moderne.
Aufführungen von "Lazarus" gibt es im Theater an der Wien bis 23. Dezember. Ein höchst anspruchsvoller und meditativ spannender Abend zur Weihnachtszeit.