Bankenabwicklung: Regelwerk nahezu fertig

Bei der Frage, was mit maroden Banken passiert, die abgewickelt werden müssen, ist man innerhalb der EU in der Nacht wieder weitergekommen. Die Finanzminister hatten sich in den Grundzügen bereits geeinigt, nun waren die nächsten Unterhändler an der Reihe.

Morgenjournal, 12.12.2013

Gegen Mitternacht hat EU-Binnenmarkt-Kommissar Michel Barnier über den Kurznachrichtendienst Twitter die Botschaft geschickt: "Big step tonight.", also ein großer Schritt. Jetzt seien die Steuerzahler nicht mehr die Ersten, die für die Fehler der Banken zahlen müssen. Verhandelt haben die Unterhändler der EU, das sind Vertreter der EU-Kommission, des Europa-Parlaments und des Europarates.

Und wie schaut der "große Schritt" aus?

Geeinigt haben sich die Unterhändler vor allem auf einen Fahrplan - und demnach sollen die Regeln schon ab 2016 gelten, viele EU-Länder hatten sich ja 2018 gewünscht. Ab 2016 also sollen zuerst die Aktionäre und Gläubiger einer Bank zahlen müssen, wenn etwas schiefgeht. Diesem Fahrplan müssen nächste Woche noch die EU-Finanzminister zustimmen.

In den USA wartet man wiederum auf die Zustimmung zum Budget - da hat US-Präsident Obama gestern von einem guten ersten Schritt gesprochen, weil sich Demokraten und Republikaner nähergekommen sind. Wie haben die Börsen darauf reagiert?

Die große Mehrheit der Aktienkurse ist gefallen. Beim Dow Jones Index waren es Drei-Viertel, beim NASDAQ Zwei-Drittel. Das Motto war offenbar: Budget-Einigung schön und gut, aber die US-Notenbank könnte dadurch schon früher als geplant nicht mehr so viel Geld in die Aktienmärkte pumpen - und daher haben viele Anleger ihre Gewinne lieber mitgenommen.