Rupprechter: Minister auf Andreas Hofers Spuren

Eine Premiere der besonderen Art lieferte der neue Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bei seiner Angelobung durch den Bundespräsidenten. Der Tiroler Rupprechter outete sich bei seinem Gelöbnis als Vertreter der uralten katholischen Herz-Jesu-Tradition, die noch auf Andreas Hofer zurückgeht. Was aber durchaus auch als politische Botschaft verstanden werden kann.

Abendjournal, 16.12.2013

"Ich komm gern mit meine Schützen!"

Die Verwendung einer religiösen Beteuerung beim Gelöbnis ist laut Artikel 62 der Bundesverfassung zulässig. Neo-Minister Andrä Rupprechter hat eine nicht gereicht: "Herr Bundespräsident, ich gelobe so wahr mir Gott helfe vor dem Heiligen Herzen Jesu Christi." Das "Dankeschön" des Agnostikers Heinz Fischer klingt da fast ein bisschen ungehalten.

Die Herz-Jesu-Tradition der Tiroler geht auf den Freiheitskampf unter Andreas Hofer zurück. Das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 wird jedes Jahr erneuert und mit den Herz-Jesu-Feuern auf den Tiroler Bergen gefeiert. Dazumal sind die Tiroler - "Mander, s'isch Zeit!" - mit solchen Feuern zum Kampf gerufen worden, heute ist das eine sehr katholische Tradition, die Minister Rupprechter wehrhaft bewahren will: "Das Motto ist rot-schwarz-grün. Das sind die Herz-Jesu-Farben. Und wenn jemand ein Problem hat damit, dann soll er sich mit mir auseinandersetzen. Ich komm' jederzeit gern mit meine Schützen."

Politische Botschaft

Im Herz-Jesu-Bekenntnis versteckt sich aber auch eine politische Botschaft. Formuliert haben das die vier Bischöfe des Tiroler Raums anlässlich des Andreas-Hofer-Gedenkens 2009 in einem Hirtenbrief: Darin ermutigten sie dazu, dem "schleichenden Druck" zu widerstehen, der das Religiöse aus dem öffentlichen Leben zurückdrängen wolle und es als lächerlich oder veraltet hinstelle.