Rupprechter: Minister auf Andreas Hofers Spuren
Eine Premiere der besonderen Art lieferte der neue Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bei seiner Angelobung durch den Bundespräsidenten. Der Tiroler Rupprechter outete sich bei seinem Gelöbnis als Vertreter der uralten katholischen Herz-Jesu-Tradition, die noch auf Andreas Hofer zurückgeht. Was aber durchaus auch als politische Botschaft verstanden werden kann.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 16.12.2013
"Ich komm gern mit meine Schützen!"
Die Verwendung einer religiösen Beteuerung beim Gelöbnis ist laut Artikel 62 der Bundesverfassung zulässig. Neo-Minister Andrä Rupprechter hat eine nicht gereicht: "Herr Bundespräsident, ich gelobe so wahr mir Gott helfe vor dem Heiligen Herzen Jesu Christi." Das "Dankeschön" des Agnostikers Heinz Fischer klingt da fast ein bisschen ungehalten.
Die Herz-Jesu-Tradition der Tiroler geht auf den Freiheitskampf unter Andreas Hofer zurück. Das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 wird jedes Jahr erneuert und mit den Herz-Jesu-Feuern auf den Tiroler Bergen gefeiert. Dazumal sind die Tiroler - "Mander, s'isch Zeit!" - mit solchen Feuern zum Kampf gerufen worden, heute ist das eine sehr katholische Tradition, die Minister Rupprechter wehrhaft bewahren will: "Das Motto ist rot-schwarz-grün. Das sind die Herz-Jesu-Farben. Und wenn jemand ein Problem hat damit, dann soll er sich mit mir auseinandersetzen. Ich komm' jederzeit gern mit meine Schützen."
Politische Botschaft
Im Herz-Jesu-Bekenntnis versteckt sich aber auch eine politische Botschaft. Formuliert haben das die vier Bischöfe des Tiroler Raums anlässlich des Andreas-Hofer-Gedenkens 2009 in einem Hirtenbrief: Darin ermutigten sie dazu, dem "schleichenden Druck" zu widerstehen, der das Religiöse aus dem öffentlichen Leben zurückdrängen wolle und es als lächerlich oder veraltet hinstelle.